Mrs Snoot TESTET: FURminator deShedding Tool Katze S Langhaar Katzenbürste

Furminator Katze Header

Das FURminator deShedding Tool Katze S Langhaar ist ein sowohl von Tierfriseuren entwickeltes als auch empfohlenes Werkzeug zur Fellpflege und langfristigen Verminderung des Haarens der Katze.

Einleitende Worte oder Über die Notwendigkeit der Anschaffung des FURminators

Katzen – man muss sie einfach lieben. Wie sie einen mit ihren großen, wachen Augen ansehen, majestätischer als die ganze Windsor-Familie zusammengenommen. Wie ihr zartes Stimmchen erzählt, als wollten sie einem die Welt erklären und als wären sie vollumfänglich sicher, man verstünde jeden einzelnen ihrer Laute oder gar Gedanken. Gimli Kitten ColorkeyWie sie sich schnurrend auf deinem Schoß zusammenrollen und sich dort zum kreativen Mittagsschläfchen betten (nachdem sie zu Hause mal wieder die Welt gerettet haben, vermutlich sogar mehrfach), dir mit dieser Geste tiefster Vertrautheit das Gefühl gebend, dass du der tollste Zweibeiner in den Weiten des Universums bist und es keinen sichereren und schöneren Ort für sie in ihrem Katzenkosmos gibt als deinen Schoß. Wie sie nächtens zu dir ins Bett klettern, sich auf dir mit ihren tapsigen Pfötchen, milchtretend, ein angemessenes Lager bereiten und du dich, sobald sie endlich ihre bequeme Lage eingenommen haben, die ganze Nacht nicht mehr bewegst – Schlaf wird ohnehin überbewertet – um die sanft vor sich hin träumende Mieze nicht versehentlich zu wecken. Hach, schön…

Und plötzlich ward der putzige Gimli groß. Zu seinen mit dem Erwachsenwerden einsetzenden, herausragenden Hardskills, neben beispielsweise seiner Unfähigkeit, unsere Sitzsäcke von seinem Katzenklo zu unterscheiden (erste rascheln schließlich mindestens genauso schön wie seine Streu) oder etwa die seinerseitige Zwangsvollstreckung jeglicher in Reichweite befindlicher Grünpflanzen, gehört die eigens von ihm höchst selbst aufgestellte, strikte und unumstößliche Regel „Keine Fellpflege durch Menschenhand, nur Katzenzunge erlaubt“. Unter gar keinen Umständen fiele es dem roten Zwerg auch nur im Traum ein, sich in irgendeiner Form bürsten zu lassen. Missachtung dieses ungeschriebenen Gesetzes führt unverzüglich und gnadenlos zu empfindlichen, körperlichen Strafen, ausgeführt von Gimli höchst selbst in seiner Doppelfunktion als Richter und Henker. Nicht selten endeten auch noch so engelsgeduldige, obschon tollkühne Zuwiderhandlungen seitens Frauchen mit beachtlichen Fleischwunden, deren daraus entstandene Narben sie auch Jahre später noch daran erinnern, dass aller Widerstand gegen das, vermutlich gottgegebene, katerliche Hoheitsrecht zwecklos und vor allem schmerzvoll ist.Gimli das Faultier

Und so gab ich es irgendwann, mit Blick auf meine körperliche Unversehrtheit und mögliche zukünftige Folgeschäden, auf, Gimli mit Gegenständen, die auch nur im entferntesten Sinne an eine Bürste erinnerten oder gar tatsächlich eine waren, zu nahe zu kommen. Im Grunde war es eine stille Übereinkunft zwischen dem Kater und mir: Ich ließ ihn mit den gar schrecklichen Folterwerkzeugen in Ruhe und saugte stattdessen, ob der Unmengen an Fell, derer seine königliche Hoheit im Laufe eines Tages verlustig geht, ein paar Mal mehr Staub, dafür kratzte und biss der Zwerg mich nur aus anderem guten Grunde, nicht aber wegen eines Fellpflegedisputs.
Glücklicherweise beherrschte mein Kater das Handwerk des Barbiers exorbitant wunderprächtig und, das entscheidendste Motiv dafür, dass ich mich einst meinem Schicksal ergab, ausreichend gut genug, um ihn ohne schlechtes Gewissen seiner selbst überlassen zu können: Sein kurzes Stubentigerfell neigte zu keinerlei Verfilzungen (ich habe bei einer Pflegekatze schon einmal das extreme Gegenteil erlebt und weiß wie unglaublich belastend für das Tier so etwas ausarten kann) und auch Haarbälle wurden höchst selten von innen nach außen gekehrt (eklatant häufiger und äußerst leidenschaftlich fördert der feine Herr heimlich ergatterte Plastikstückchen oder Zimmerpflanzen-Häppchen zu Tage).

Doch vor kurzem änderte sich in Sachen katerliche Körperpflege alles. Über die Gründe dafür kann ich nur tollkühne Vermutungen frei jedweder Expertise anstellen. So könnte ich mir etwa vorstellen, dass der Umzug in eine andere Wohnung (obschon er immerhin schon ein Jahr zurückliegt) etwas damit zu tun haben könnte, dass Gimlis aktueller Fellwechsel zum Drama für alle Beteiligten ausartete: Unser Domizil und wahrhafter Katzenpalast ward neuerdings zum Minenfeld – barfuß laufen ohne den Blick gen Boden zu richten nicht zu empfehlen. Mehrmals täglich entledigte sich Lord Kotzebue, wie wir ihn seitdem liebevoll nennen, überschüssiger Haare in Form von wahren Fellwürsten, die nicht etwa auf der großzügig mit Fliesen ausgestatteten Quadratmeterzahl, sondern gezielt auf Teppich oder Stoffen jeglicher Art platziert wurden (was immerhin den mehrmals täglich prüfenden Suchradius ein wenig eingrenzte – Think positive!). Doch weniger bereitete uns die Reinheit unserer Böden, als vielmehr das Wohl des Katers Sorgen – die hochgewürgten Wülste waren mitunter wirklich von erschreckender und, in Hinsicht auf Erstickungsgefahr, alarmierender Größe. So konnte es definitiv nicht weiter gehen.

Und so fasste Frauchen eines, in nicht allzu fern liegender Vergangenheit, Abends einen tollkühnen Entschluss: Sie würde am nächsten Tag in die Tierhandlung gehen und eine Bürste kaufen (das alte, verschmähte Exemplar hatte sie geschickterweise während des erwähnten Umzuges entsorgt, schließlich benutzten sie sie ja ohnehin seit vielen Jahren nicht mehr). Und, viel wichtiger noch: Sie würde Gimli damit bürsten, jawohl!

Ort des Kaufes & Beratungsgespräch

In der Nähe meines alten Wohnortes in Münster befindet sich seit jeher eine Fressnapf*-Filiale, weswegen eben jene Marktkette seit Gimlis Einzug in mein Leben für mich Anlaufstelle Nr. 1 ist, wenn es um Dinge geht, die seine Lordschaft dringend benötigt. So steuerte ich also auch am Tage nach meiner schicksalsschwangeren Entscheidung, das Gesetz zu brechen, einen solchen Laden in Münster an und stand, nachdem ich den richtigen Regalplatz für mein Begehr ausfindig gemacht hatte, wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berge. In den elf Jahren unserer, diesbezüglich eher suboptimalen, Zusammenarbeit hatten der Kater und ich allerlei unterschiedliche Foltergerätschaften ausgetestet, angefangen mit der drahtborstigen Bürste, über Fellpflegehandschuhe bis hin zu Frauchens höchst eigenem Kamm (zugegeben, einer von vielen Akten höchster Verzweiflung) – alles endete in versuchtem Mord oder immerhin Totschlag.

Ich entschied mich schließlich ohne sonderlich guten Grund für einen relativ preisgünstigen Striegel, ohnehin überzeugt, dass der Rote sich nicht helfen lassen würde, egal welches Wunderwerkzeug ich mit nach Hause bringen würde – also müsste es ja nicht der teuerste Staubfänger des Ladens sein. An der Kasse ließ ich meiner Unsicherheit dann doch noch freien Lauf und fragte die nette Dame, die mich bediente, ob sie denn wohl der Ansicht sei, das von mir ausgesuchte Produkt würde den Ansprüchen meines recht eigensinnigen Katers genügen. War sie nicht, und so gingen wir gemeinsam zurück zum Regal mit den grausamen Instrumenten.

Die Verkäuferin, selbstredend ihrerseits Felis-Besitzerin, präsentierte mir den FURminator Katze Long Hair S (Einwände meinerseits übrigens, dass Gimli sein Fell sehr kurz trage, tat sie damit ab, dass die Variante für Langhaarkatzen mehr Material aufnehme und grundsätzlich besser geeignet sei als diejenige für Short-Hair-Vertreter), den ich bei meiner alleinigen Begutachtung der Produktauswahl aus preistechnischen Gründen schon kategorisch ausgeschlossen hatte, und erzählte mir allerlei Geschichten von ewig dankbaren Kundinnen, die so begeistert von dieser speziellen Bürste waren, dass sie gleich zehn Exemplare erstanden, um sie ihren Freundinnen zu schenken. Ja, ich finde auch, dass das nicht unwesentlich nach einem Tupper- oder Dildoparty-Monolog klingt – und kaufte das gute Stück trotzdem, zumal die Beraterin mir zusicherte, ich könne den Artikel bei Nichtgefallen seitens Gimli zurückbringen, mit Kassenbon selbstverständlich, wenn ich die Verpackung ganz vorsichtig öffnen würde (zu meinem diesbezüglichen Geschick an anderer Stelle ein wenig mehr). Um rund 30€ erleichtert, dafür allerdings mit einem wahrhaften Zauberutensil bewaffnet, verließ ich den Laden. Man durfte nun mehr als gespannt sein auf das große Aufeinandertreffen der fabulösen Four – Frauchen, Faultier, FURminator und Folter – am folgenden Abend!

Alle Fakten des Kaufes auf einen Blick

  • Produkt: FURminator deShedding Katze Long Hair S
  • Hersteller: 8in1 Pet Products GmbH
  • Ort des Kaufes: Fressnapf Münster
  • Datum des Kaufes: 28.04.2015
  • Preis: 29,99€

Produktbeschreibung & Versprechen des Herstellers

  • deShedding Pflegewerkzeug für Langhaarkatzen bis 4,5 kg Körpergewicht
  • Reduziert das Haaren um 90% und trägt zur Verhütung von Haarballenbildung bei
  • Die Kante aus rostfreiem Edelstahl für Langhaarfell (4,45 cm) erfasst sanft und sicher das überschüssige Unterfell und entfernt lose Haare schnell und einfach
  • Lose Haare können mit der FURejector-Taste (die ist übrigens patentiert) problemlos vom Werkzeug abgestreift werden
  • Mit dem schlanken, ergonomisch gerformten Griff lässt sich das Werkzeug gut festhalten
  • Der FURminator ermöglicht ein harmonisches Zusammenleben mit der Katze ohne vor ihrer Fellpracht kapitulieren zu müssen
  • Benutzt und empfohlen von Tierärzten, -friseuren und –experten
  • Reduziert das Haaren garantiert besser als jede andere Bürste, Striegel oder Kamm
  • Designt von einem Tierfriseur für professionelle Ergebnisse

Gebrauchsanweisung und FAQ des Herstellers (Zusammenfassung)

  • Beste Ergebnisse erzielt die Anwendung nach dem Baden bei vollständig getrocknetem Fell
  • Vor der Anwendung sollte eine vollständige körperliche Untersuchung des Tieres in Hinsicht auf Wunden, Prellungen und Hautkrankheiten durchgeführt und bei einem positiven Befund ein Tierarzt konsultiert werden
  • Verwendung des Pflegewerkzeuges wie eine Bürste in Form von sanftem Streichen über das Fell des Tieres in Wuchsrichtung, beginnend am Kopf
  • Besondere Sorgfalt verlangen die Beine, die Genitalien, der Anus und Stellen in Magennähe des Tieres
  • Zu viele Streichbewegungen an ein und derselben Stelle sowie zu viel Druck beim Streichen gilt es zu vermeiden, um Hautirritationen vorzubeugen
  • Überschüssiges Fell in den Zähnen des Werkzeuges kann mithilfe des FURejectors entfernt werden

 

  • Das Pflegewerkzeug kann bei den meisten lang- und kurzhaarigen Haustieren, wie etwa Kunden, Katzen, Kaninchen, Frettchen usw. angewendet werden.
  • Nicht angewendet werden sollte es bei nichthaarenden Rassen oder solchen mit besonders empfindlicher Haut
  • Die durchschnittliche Anwendungsdauer beträgt 10-15 Minuten, obschon diese je nach Rasse und Fellzustand variieren kann
  • Zur Pflege sollte primär ein Ort gewählt werden, an dem sich das Tier wohl und sicher fühlt, weiterhin ist es von Vorteil, wenn dieser leicht zu reinigen ist (z.B. durch den Einsatz eines Staubsaugers)

Erstanwendung

Frauchen kehrte an diesem Abend besonders aufgeregt und stolz ob ihrer neuen Errungenschaft nach Hause zurück. Gimli, nichts ahnend, würdigte ihre Heimkehr gewohnt minimalistisch mit einem kurzen, obschon sicherlich immens anstrengenden, Heben seines Köpfchens vom wohnzimmerlichen Katzenkörbchen aus.

Gemäß der Gebrauchsanweisung wählte ich für den ersten Gang der vermeintlichen Folter einen Ort aus, an dem das Tier sich sicher und besonders wohl fühlt, und schickte mich entsprechend an, den oberen Stock und dort das höchst eigene Gemach seiner katerlichen Hoheit zu betreten. Das machte ihn dann doch neugierig genug, um sich aus seiner aktuellen Schlafstätte zu bequemen und sich zu mir zu gesellen, gespannt ob der Dinge, die da wohl kämen. Ich hatte es mir, bewaffnet zum einen mit meinem neuen Wunderwerkzeug, zum anderen mit nicht ganz so neuen Leckerlies, inzwischen im Schneidersitz neben Gimlis Kratzbaum bequem gemacht. Der FURminator lag vor mir auf dem Boden und die empfindliche Katzennase untersuchte sowohl mich als auch das seltsame Ding vor mir. So weit, so gut.

Nach einem, wohlmöglich letzten, tiefen Luftholen wagte ich todesmutig den ersten Zug und setzte vorsichtig im Nacken meiner bisher noch vertrauensselig schnurrenden Mieze an und… siehe da, es passierte gar nichts: Kein Fauchen, kein Kratzen, kein Beißen – einzig ungläubige Mienen menschlicher- und tierischerseits aufgrund der immensen Fellmengen, die ein einziger Bürstenstrich zu Tage geführt hatte. Obschon ich bis dato gegen jede Erwartung unversehrt geblieben war, blieb mir nicht verborgen, dass Gimli die Pflegebehandlung zwar duldete, jedoch einigermaßen unruhig um mich herumschlich, was ein für die Samtpfote gefahrloses Weiterkämmen in dieser Form unmöglich machte – zu viele schnelle, eventuell beängstigende Bewegungen wären von Nöten, bei denen wohlmöglich auch ein versehentlich zu fester Zug nicht auszuschließen war. Furminator mit Fell

Die Belohnungen mussten her. Ich legte einige der von seiner Lordschaft heiß geliebten Leckerbissen in die durch meinen Schneidersitz entstandene Kuhle (ein zugegeben einigermaßen verzweifelter Versuch, die eigentlich unverfängliche Situation auch in entsprechend harmlose Worte zu kleiden) und bei Gimli wich jegliche Unruhe der Gier. Während er voller Hingabe seine Knusperhappen kaute, hatte ich alle Zeit der Welt, ihn von vorne bis hinten zu kämmen, stetig beruhigend auf ihn einplappernd, was für ein lieber, braver Kater er doch sei.

Eine gute Viertelstunde verbrachten Mensch und Tier auf diese Weise gemeinsam, dann jedoch sandte Gimli erste Anzeichen aus, dass er nun bitte keine Fellpflege mehr möchte (von Leckerlies hingegen war er nach wie vor nicht abgeneigt): Immer häufiger ging er zwischendurch zur Zimmertür – die war selbstverständlich offen und er hätte jederzeit die Möglichkeit gehabt, einfach zu gehen – oder setzte sich unter einen in seinem Reich befindlichen Stuhl. Schließlich legte er sich ganz entspannt der Länge nach vor mich, wodurch ich mich zu einem neuerlichen Bürstenstrich hinreißen ließ und die katerliche Hoheit dankte mir meinen Übermut durch einem Schlag mit ausgestreckten Krallen. Nein, es bestand kein Zweifel daran, wir waren für heute fertig. Mit dem überschüssigen Fell dieser einen Anwendung hätten wir ohnehin schon eine zweite Katze basteln können.

Gimli jedenfalls machte keinen sonderlich schockierten oder verstörten Eindruck (nicht mehr als sonst) und Frauchen ward begeistert. Besser hätte sie sich diese Erstanwendung des FURminators nicht träumen lassen.

Folgeanwendungen

Zwar war ich vom magischen ersten Aufeinandertreffen der fabulösen Four über die Maßen begeistert, doch traute ich dem Frieden noch nicht – zu tief saßen die mitunter schmerzhaften Erfahrungen der letzten Jahre. So war ich, Pessimistin, die ich bin, mental vollends darauf vorbereitet, dass Gimli das Prozedere des Bürstens kein weiteres Mal würde über sich ergehen lassen. Doch er strafte mich und meinen Missmut lügen: Fünf Tage lang trafen seine Hoheit und ich uns zur gleichen Zeit am angestammten Schafott, um den Haaren, sowohl den noch am Katzenkörper befindlichen als auch den hochgewürgten Würsten, Herr zu werden und, siehe da, alles funktionierte weiterhin ganz phantastisch. Mithilfe von Belohnungen ließ der Rote sich Abend um Abend bürsten, schnurrenderweise und ohne mir Gewalt anzudrohen oder gar eben solche anzuwenden.

Meinung

Verpackung

Furminator VerpackungÜber die Notwendigkeit, der Verpackung eines Produktes mehr als nur sehr wenige Worte, wenn überhaupt, zu widmen, gilt es wohl von Fall zu Fall zu entscheiden, und auch ich persönlich bin nicht grundsätzlich der Meinung, dass jeder noch so formschöne Pappkarton oder Plastikbeutel einer näheren Beschäftigung in einer solchen Bewertung hier bedarf. Doch da es im Falle des FURminators und seiner Umhüllung um eine konkrete, von der Verkäuferin der Zoohandlung offerierte Rückgabe-Option geht, möchte ich den Haufen scharfkantigen Plastiks, der hier vor mir liegt, doch mit einigen Worten der Aufmerksamkeit bedenken.

„Schlitzen Sie die Verpackung am besten am unteren Ende ganz vorsichtig auf!“, habe ich die Worte meiner Beraterin noch allzu gut im Ohr. Ich tat wie mir geheißen, oder vielmehr versuchte ich, genau das zu tun. Das harte Plastik wehrte sich vehement, sich den Kanten entlang aufschneiden zu lassen, und allzu schnell war das Thema Rückgabe dank multipler Risse an Stellen, wo sie nicht sein sollten, vom Tisch. Selbst nachdem ich diesbezüglich kapituliert hatte und von da an mit roher Gewalt zu Werke ging, war es nicht unbedingt ein leichtes, den FURminator seiner engen und starren Ummantelung zu entreißen. Das hätte man seitens der Hersteller definitiv auch nutzerfreundlicher hinbekommen können.

Handhabe

Der angepriesene, ergonomische Griff hält, was er verspricht. Das Werkzeug, übrigens sehr schön leicht und, soweit das Auge sehen kann, hochwertig verarbeitet, liegt gut in der Hand und droht dank seines rutschsicheren Profils selbst bei der wendigsten Katze nicht aus den Fingern zu gleiten. Ein solches Design würde ich mir für allerlei Alltagsgegenstände wünschen.

Reinigung

Den von der Produktionsfirma eigens patentierten FURejector halte ich für absolut nutzlos und unbrauchbar. Drückt man ihn, schiebt sich direkt unter die Edelstahlkante des FURminators eine Plastikplatte, die das ausgebürstete Fell aus den Zähnen der Klinge befreien soll – bei Gimlis Haarpracht funktioniert das überhaupt nicht: Das bis dato kompakte Büschel zerfällt in seine Einzelteile, deren eine Hälfte in der Folge lose auf dem Boden liegt, während ich die andere manuell aus dem Werkzeug fummeln muss. Viel besser erweist sich meiner Ansicht nach die nicht sonderlich erfinderische, dafür aber umso effektivere Variante, die Knäuel ohne Einsatz des FURejectors aus dem Werkzeug zu ziehen. So behalten die Haare ihre Verbindung und können im Ganzen auf dem Untergrund (ich persönlich habe direkt ein Stück Küchenrolle mitgenommen, auf dass ich das ausgebürstete Fell mülleimerfreundlich platziert habe) abgelegt werden.

Effektivität

Die Gründe dafür, warum Gimli ausgerechnet sein güldenes Haar dem FURminator und keiner anderen Gerätschaft jemals zuvor anvertraut hat, liegen außerhalb meines Ermessens und Wissens. Möglich, dass die Edelstahlklinge sich für ihn und seine Haut angenehmer anfühlt als handelsübliche Plastik- oder Metallborsten – das weiß er selbst am besten und kann es mir leider nicht sprachkonform mitteilen. Doch wichtig ist ohnehin weniger das Warum, als die Tatsache, dass es so ist.

Ziel der Pflegebehandlung war es, den Kater bei dem, in diesem Jahr kritischer als sonst verlaufenden, Fellwechsel zu unterstützen und besonders den mehrmals täglich hochgewürgten Fellbüscheln entgegenzuwirken. Dies erreichten wir nicht nur langfristig, sondern bereits nach einer einzigen Anwendung des FURminators: Seitdem Lord Kotzebue regelmäßig auf die beschriebene Art und Weise von überschüssigem Fell befreit wird, macht er seinem Namen nur noch aus anderen Gründen Ehre (Blumen, Plastik – das Übliche, wie eingangs schon erwähnt), Haarwulst hat er keine einzige mehr erbrochen und auch darüber hinaus verteilt er sehr viel weniger Fell als gewohnt überall dort, wo er geht und waltet. Dasjenige, welches er noch ein seinem stählernen Körper trägt, ist übrigens glänzend und weich wie eh und je.

Gimli und ich treffen uns inzwischen nur mehr einmal in der Woche zur Pflegebehandlung, und verweilen auch nur noch maximal fünf Minuten in unserer angestammten Haltung, denn dann ist er bereits allem überflüssigen Fellballasts verlustig gegangen. Mitunter wirkt er fast ein wenig enttäuscht, dass es seither bloß eine recht überschaubare Menge an Leckerlies gibt.

ABER, dieser Hinweis muss sein: Bei einem so effektvollen Werkzeug ist es unbedingt nötig, sich an die Gebrauchshinweise des Herstellers zu halten. Der FURminator geht der Unterwolle des Tieres direkt an den Kragen und es ist aus diesem Grunde immens wichtig, einzelne Stellen tatsächlich nicht zu oft zu bürsten, ansonsten kann es, sollte das Tier dort von Hause aus wenig Fell haben, passieren, dass man am Ende einer kahlen Stelle gegenübersteht. Da dies nun wirklich niemand für sein Tier hoffen und wollen kann, IMMER ganz vorsichtig bürsten, nicht zu fest ansetzen und keine einzelne Stelle übermäßig strapazieren!

Preis-Leistungs-Verhältnis

Die 29,99€, die ich in meinem Fall bezahlt habe – im Internet existiert eine nicht gerade erfreuliche Preisspanne von 25-40€ und mehr – sind eine stolze Summe und ich bin ehrlich genug zuzugeben, dass ich mir persönlich keine Haarbürste aus diesem Preissegment anschaffen würde (und das, obwohl ich meine Mähne wirklich sehr gerne mag). Dennoch kann ich sagen, dass sich die Investition bisher auf ganzer Linie gelohnt hat. Wenn das Produkt nun auch noch langlebig ist, was ich selbstverständlich nach knapp sechs Wochen nicht annähernd beurteilen kann, wovon ich allerdings bei dem Eindruck, den ich von der Verarbeitung des Werkzeuges gewonnen habe, ausgehe, spricht nichts gegen einen solchen Preis, obschon ich mir einigermaßen sicher bin, dass der Hersteller auch bei einem Betrag von 19,99€ auch weiterhin genügend Gewinn machen würde.

Fazit

FurminatorIch bin in vielerlei Hinsicht positiv überrascht, angefangen bei der Tatsache, dass nicht jedes Verkaufsgespräch, dass für einen außenstehenden Beobachter zwangsläufig nach schlechtem Tele-Shopping-Kanal klingen muss, automatisch mit einer überteuerten und völlig unnützen Heizdecke für die heimische Rumpelkammer endet, sondern mit einer rundum zufriedenen Kundin – in diesem Falle mir.

Desweiteren hält der FURminator alle auf der Verpackung angepriesenen Versprechen, vor allem die Tatsache, dass sich der Erfolg der Reduzierung des Haarens seitens der Katze sehr schnell einstellt, ist höchst erfreulich. Den relativ nutzlosen FURejector kann man dabei außer Acht lassen, schließlich lässt das Werkzeug sich trotzdem einwandfrei bedienen und auch reinigen. Ich würde das deShedding Tool jedem Katzenbesitzer weiterempfehlen, dessen Stubentiger nicht die Problematik von dünnem und lichten Fell aufweist (siehe Hinweis unter Effektivität), besonders aber denen, die bisher ähnlich gelagerte Probleme wie meine Wenigkeit mit ihrer etwas pflegeüberdrüssigen Katze hatten.

FURminator deShedding Katze S Long Hair

9.5

Effektivität

9.9/10

Handhabung

9.5/10

Reinigung

9.0/10

PRO

  • Sofortige Reduzierung des Haarens
  • Einfache Handhabung
  • Wertige Verarbeitung

CONTRA

  • Recht hochpreisig

Kommentar verfassen