CityGuide ROTTERDAM: Anreiseoptionen

Alle Wege führen nach Rotterdam

Nicht immer ist der Weg höchst philosophisch das Ziel. Manchmal ist er ganz schlicht notwendiges Übel, welches es zu überwinden gilt, um schlussendlich die so viel wichtigere Destination – in diesem Falle die wunderschöne Hafenstadt Rotterdam – zu erreichen. Er ist nicht nur eine Frage des Geschmackes, sondern ebenso des Budgets und der eigenen Ansprüche an Komfort und Bequemlichkeit.

Mit dem PKW nach Rotterdam

Die Anfahrt mit dem PKW ist – nicht nur, wenn es um Rotterdam im Speziellen, sondern auch um die Niederlande im Allgemeinen geht – immer eine bedenkenswerte Option, denn gleich mehrere Faktoren machen unser Nachbarland zu einer besonders attraktiven mit dem Auto zu befahrenden Nation:

  • Die Niederlande verfügen über ein hervorragend ausgebautes Autobahnnetz – tatsächlich ist es sogar das dichteste im gesamten EU-Raum, weswegen man in der Regel bequem von A nach B gelangen kann, ohne seinem motorisierten Gefährt allzu viele holprige Straßen zumuten zu müssen.
  • Auf den Autobahnen herrscht ein Tempolimit von 130 km/h, ein Großteil der Strecken ist darüber hinaus auf 120 km/h, mitunter sogar 100 km/h begrenzt. Gehetzte Geschwindigkeitsjunkies werden sich fragen, wo genau da nun ein Vorteil verborgen sein mag und ich antworte: Es fährt sich einfach sehr viel entspannter, wenn man nicht ständig damit rechnen muss, dass der sich nähernde, bereifte Hintermann mit sehr viel höherem Speed als man selbst ungeduldig freie Bahn fordert. Hier fährt jeder gleich schnell (das Überschreiten der Geschwindigkeit kann nämlich aus Kostengründen in keinster Weise empfohlen werden), niemand drängelt oder hetzt. Genau das macht die Anreise per PKW auch für all jene interessant, die sich eigentlich vor dem fremden Verkehr fürchten. Übrigens: Autobahnauffahrten sind mit „oprit“ gekennzeichnet, Ausfahrten mit „afrit“, wobei ein letztes „uit“ den endgültigen Weg von der Schnellstraße weist.
  • Derart viel Umsicht hat positive Folgen: Mit durchschnittlich „nur“ 43 Verkehrstoten pro eine Million Einwohner im Jahr ist der Verkehr in den Niederlanden der sicherste im gesamten EU-Raum.
  • Obschon die Metropolen der Niederlande (nach meinem Empfinden) sehr viel angenehmer mit dem Auto zu bereisen sind als hiesige Großstädte, ist das eigene Gefährt in Rotterdam definitiv nicht überlebensnotwendig und kann getrost für die Dauer des Aufenthaltes abgestellt und vernachlässigt werden. Parkmöglichkeiten gibt es reichlich. Gebührenpflichtige Stellplätze können am Ticketautomaten ausschließlich per EC- oder Kreditkarte bezahlt werden – und sollten dies auch, denn: ein niederländisches Knöllchen ist um ein vielfaches teurer als sein hierzulande viel beschimpftes deutsches Pendant. 90 Euro und mehr (Stand 2015) drohen dem leichtsinnigen Verkehrssünder, welcher garantiert von der verlässlichen Bürokratiemaschinerie zur Kasse gebeten wird. Gleiches gilt, wie bereits angedeutet, für die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten. Auch Park & Ride ist in Rotterdam eine gute Option, da einige P+R-Stationen besonders gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und vergleichsweise günstig sind. Eine hilfreiche Übersicht gibt es hier.

Mit dem (Fern-)Bus nach Rotterdam

Machen wir uns nichts vor: Wer eine Reise mit dem aktuell boomenden Phänomen Fernbus plant, der ist in erster Linie an einem möglichst günstigen Preis interessiert und investiert das so gesparte Geld später lieber in den Aufenthalt vor Ort als in Kaviar und Reflexzonenmassage während der Anreise. Sicher, wohlbehalten und gut gelaunt ankommen möchten dennoch auch Sparfüchse, was man meiner Meinung nach auch bei Dumpingpreisen erwarten darf. Dennoch lesen sich so manche Bewertungen für entsprechende Unternehmen leider wie ein skurriles Sammelsurium jedweder nur möglichen Unmöglichkeit (nachzuvollziehen hier). Einer der, laut Usermeinung im Internet, besseren Anbieter (obschon auch nicht vor bitterbösen Vorwürfen und Anklagen enttäuschter Reisender gefeit) ist gleichzeitig auch der bekannteste, denn inzwischen dürfte annähernd jeder bereits eines der leuchtend grünen Omnibusexemplare an sich vorbeirauschen sehen: Flixbus bzw. MeinFernbus.de*. Ausgerechnet diese behandeln das auf seine Art so charmante Rotterdam bisweilen sehr stiefbrüderlich, weswegen die einzige Option an dieser Stelle wäre, eine der zahlreichen dargebotenen Verbindungen nach Amsterdam zu nutzen, und von da aus z.B. mit dem Zug weiterzufahren. Wer sich selbst allerdings Optimist schimpft oder ohnehin nichts auf Bewertungen anderer gibt, der könnte es mit einem Fernbus von Eurolines versuchen. Diese nämlich bieten ein breites Spektrum an Fahrten nach Rotterdam und gestalten die Suchoptionen auf ihrer Internetpräsenz immerhin schon einmal sehr viel übersichtlicher als der bekanntere Konkurrent.

Mit dem Zug nach Rotterdam

Rotterdam CentraalSelbstverständlich versucht die Deutsche Bahn ihre gedulderprobten Fahrgäste mit attraktiven Angeboten von der Nutzung der Fernbus-Alternative abzuhalten. Konkret nennt sich das Ganze Europaspezial mit Preisen ab 39€, bei grenznahen Verbindungen (beispielsweise von Köln nach Amsterdam) beginnt das Investitionsspektrum gar schon ab 19€ (Stand 2015). Für allzu spontan Entschlossene mag diese Offerte nicht immer das Richtige sein, da die Tickets zu vergünstigten Konditionen begrenzt und somit schnell vergriffen sind. Wer allerdings seinen Trip einige Wochen oder gar Monate im Voraus konkret plant, vermag mit Glück (und dem Willen, je nach Startbahnhof, hier und da umzusteigen) ein wirklich interessantes Schnäppchen zu machen. Immerhin ist Rotterdam Centraal, wie der Hauptbahnhof in der Landessprache heißt, ein vorzüglicher Startpunkt für eine ausgiebige Stadterkundung!

Mit dem Flugzeug nach Rotterdam

Auch durch die hohen Lüfte vermag man Rotterdam zu erreichen, denn mit dem The Hague Airport befindet sich der drittgrößte Flughafen des Landes gerade mal sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, welches per Shuttle-Service nach geglückter Landung bequem und regelmäßig angefahren wird. Doch nur für die wenigsten Reisenden aus Deutschland wird sich diese Form der Anreise lohnen, denn das Angebot an erschwingbaren Flugtickets ist rar gesät. Direktflüge gibt es von Berlin, München und Hamburg aus.

[hupso]



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