Back to Business – Tussi am (Practise-)Board

Tussi am Board
Einige von Euch haben ja inzwischen bereits die kostbare Erkenntnis erlangt, dass ich in meinem kunterbunten Chaos, welches sich, in einem Anflug von, mitunter pechschwarzem, Humor Leben nennt, bisweilen auf eine glorreiche Online-Rollenspiel-Karriere zurückblicken darf, während derer ich speziell im Bereich von World of Warcraft (obschon ich nicht unerwähnt wissen möchte, höchst bescheiden, wie ich es ohne den geringsten Zweifel selbstredend bin, dass ich auch eine ganz passable, mit freundlichster Unterstützung der rundum phantastischen Nevermore* auf den lieblichen Namen HeartCollector* hörende, AWP-Lamerin beim exzessiven, Gewalt verherrlichenden, Amokläufe begünstigenden, Zocken von Counterstrike war) so manch eine bemerkenswerte Heldentat vollbracht habe. Damals kämpfte ich zusammen mit meiner Gilde gegen Fabelwesen und angsteinflößende Monstrositäten, die sich allgemein, und neudeutsch, Bosse schimpften, und deren ruhmreiches Bezwingen das erklärte, finale Ziel der jeweiligen Spielgemeinschaft war. In meinem gegenwärtigen Dasein, steht mir weder der Lich King, noch Ragnaros oder ähnliche Ausgeburten einiger kreativer Entwicklerköpfe beim Erreichen meiner Ziele im Wege. Nein. Die Situation hat inzwischen ein sehr viel präkereres Ausmaß angenommen: Mein, gar unüberwindbar scheinender, Endgegner ist die, durch eine schwerwiegende und äußerst tückische Form von Faulheit bedingte, Prokrastination (oder andersherum, was es in keinster Weise schlimmer oder besser macht. Es ist und bleibt freilich ein Teufelskreis.) in Gestalt eines riesenhaften, Zähne fletschenden inneren Schweinehundes. Bei einem solch überdimensionierten, grobschlächtigen Ungetüm ist jeder Funke aufflammenden Widerstandes zwecklos und wird in seinem Keim erstickt. Faulheit trifft Motivation kritisch. Motivation stirbt (um die seligen Erinnerungen an eine längst vergangene, auf ihre Art und Weise dennoch sehr schöne, wenn auch überwiegend in Isolation verbrachte, Zeit im azeroth’schen Progamer-Slang gebührend zum Abschluss zu bringen).

Dabei schwöre ich, bei allem was mir lieb und teuer ist, und bei Gimli: Ich bin hochmotiviert – und das in Bezug auf ein kunterbuntes, mannigfaltiges Konglomerat bestehend aus Dingen, Zielen und Tätigkeiten. Beginnen wir beispielsweise mit dem Quotentoten (zensierte Version) unter all den frommen Wünschen und guten Vorsätzen: Dem Retten der Welt. Ich bin hochgradig angespornt, bis in die kleinste Pore erfüllt von unstillbarem Antrieb – verschiebe das Unterfangen aufgrund seiner nicht zu verachtenden Komplexität aber vorsichtshalber lieber auf morgen. Nicht entscheidend minder multidimensional offenbart sich die Großbaustelle Frühjahrsputz (Nein, ich habe mich nicht in der Jahreszeit geirrt, ich kann es stattdessen nur noch einmal betonen: Prokrastination ist ein gefährliches, ernstzunehmendes Problem. Eines, dem ich mich gleich morgen widmen werde!). Obschon dies natürlich ein relativ ungeeignetes Exempel darstellt, wo ich doch ursprünglich gerade dabei war, über das Thema Motivation zu sinnieren – an dieser Stelle scheitere ich ja bereits an der fundamentalen Voraussetzung. Deswegen gehen wir lieber schnell zurück zu all jenem, wonach mir tatsächlich der vollumfängliche Sinn steht, oben erwähnte garstige Töle mir jedoch ein ums andere Mal felsähnliche Kieselsteine in den Weg wirft. Ich möchte mein Ankleidezimmer aufräumen, all die Bücher lesen, die ihren wunderbaren Papierduft im oberen Flur versprühen, möchte so unfassbar viele Texte schreiben, regelmäßig Badminton spielen und dergleichen mehr. Und schließlich – einer der Hauptgründe, wegen derer wir gerade auf digitalem Wege gemeinsam an Ort und Stelle verweilen – möchte ich ungeniert gern Dartweltmeisterin werden.

121 – A kind of Magic

Ja, trotz all der krisengeplagten vergangenen Monate, möchte ich diesen Titel noch immer (obschon man sehr viel weiter als ich nicht davon entfernt sein könnte 😛 ), und brenne innerlich vor Elan. Aber Training? Hier, vollumfänglich für mich alleine? Ach komm, geh wech. Das ist so unsäglich langweilig. Wenn es darum geht den Weg zur hauseigenen Scheibe anzutreten, scheint sich mein, auf der Couch befindliches, Körpergewicht von der einen auf die andere Sekunde zu verzehnfachen und, verdammt, ich komm einfach nicht mehr hoch mit meinem Allerwertesten. „Freeze – Don’t move“ bellt der skurrile Hund in einer nervtötenden Endlosschleife. Ich gehorche brav und widerstandslos. Doch so kann es auf keinen Fall weiter gehen – Eine unvergleichlich wichtige Erkenntnis, die mich bei einer, für mein dartives Rückgrat unschätzbar wertvollen, 121er-Session (In folgender Regelversion, da mir auffiel, dass annähernd jeder mit einer anderen Zählweise zur Sache geht: Man beginnt bei 121. Check in der ersten Aufnahme bedeutet drei Punkte hoch, in der zweiten logischerweise zwei, und in der dritten entsprechend einen. Erfolgt auch nach der dritten Aufnahme kein Check, wird wieder ein Punkt abgezogen, wobei man niemals niedriger als bis zur 121 kommt) mit meinem bevorzugten, weil einerseits unfassbar guten und andererseits schonungslos ehrlichen, Trainingsmate, respekt-und liebevoll Prinzessin Lillifee genannt,  innerlich erleuchtete.

Vielleicht sei an dieser Stelle noch einmal der ruhmlose Untergang meines nur sehr kurz aufflackernden Talentsternes zusammengefasst: Am Anfang leistete der A mir hier noch Gesellschaft, und wir übten annähernd jeden Abend mehrere Stunden, locker zwar, jedoch nicht unambitioniert. Dann war ich relativ plötzlich, und zu allem Überfluss mit allerlei das Seelenwohl auf eine harte Zerreißprobe stellenden Erkenntnissen, auf mich alleine gestellt. Ich suchte mein verlorengegangenes Heil im sehr viel exzessiveren Pfeilewerfen, wenngleich nur noch ganz selten zu Hause, wo die Decke mir auf den Kopf zu fallen drohte. Dennoch konnte ich anfangs nicht klagen. Mein im Februar 2016 erklärtes Jahresziel – das Spielen eines 18 Darters – hatte ich bereits im Mai durch einen 17er nebst 110er High-Finish erreicht. Just nach diesem so motivierenden Moment erfasste mich die Abwärtsspirale ohne den Anflug von Gnade. Ich wollte zu schnell zu viel, setzte mich selbst unter immensen Leistungsdruck, und sah mir Woche für Woche wie in Trance beim persönlich heraufbeschworenen Scheitern zu. Am Ende, sprich vor einigen Wochen, war ich nur noch ein verkrampftes Häufchen Elend (eine Art des Auftritts, die sich bis dato leider noch immer hartnäckig als Teil meines Walk-On-Repertoires behauptet), mit den Nerven vollumfänglich am Ende und eine tickende Zeitbombe, was den unkontrollierten Ausbruch von Tränen und, in ganz kritischen Fällen, anschließender Hyperventilation, anbelangt. Was eigentlich Spaß machen sollte, war zu diesem Zeitpunkt dem Wort Qual näher als jedwedem positivem Aspekt. Wenn diese magische 121 nicht gewesen wäre, die mir manchmal wenigstens hier zu Hause vor Augen führte, dass ich es eigentlich ganz passabel beherrsche, diese diffizile Sache mit dem Dart spielen, dann glaube ich, hätte ich meine zunehmend verbalisierten Drohungen, das vermaledeite Sportgerät ein für alle Mal an den Nagel zu hängen, längst wahr gemacht. Die geheiligte 121 und die, trotz allen Unwägbarkeiten konstant innige, Zuneigung zum Darten und allem, was dazu gehört, hielten mich vom Aufgeben ab. Und sie stellten mir eine, letztlich erlösende, Frage: Was genau erwartete ich eigentlich von mir?

Dass ich im Januar meine „Karriere“ beginne, drei Monate mit einer gewissen Regelmäßigkeit ein ordentliches Trainingspensum ablege, dann jegliche Practise-Aktivitäten einstelle, zwei, drei Mal die Woche zu ’nem FTS-Turnier fahre und Bestleistungen am laufenden Band werfe, nebst einer Doppelquote von mindestens 50%? Ja, haargenau so, oder zumindest dem sehr nahe kommend, waren die an mich selbst gerichteten Anforderungen im zurückliegenden halben Jahr. Ich schätze, unter diesen Konditionen war meine Operation des kometenhaften Aufstieges meiner selbst am funkelnden Dartfirmament von Anfang an zum Scheitern verurteilt und der tiefe Fall vorprogrammiert. Und ehe ich mich versah, ward ich auf dem unsanften Boden der Tatsachen aufgeschlagen. Zu meiner außerordentlichen Freude allerdings bin ich gerade noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen, denn hartnäckig, wie ich zu sein pflege, wenn ich etwas unbedingt möchte, bin ich bloß auf meinem hessischen Bobbes gelandet, fand inzwischen die Kraft eigenmächtig aufzustehen und habe mein imaginäres Krönchen bereits wieder gerichtet. Ich möchte versuchen von nun an kleinere Schritte zu gehen, einen Fuß nach den anderen auf das Oche setzend. Ich möchte wieder besser, wieder sicherer werden und den uneingeschränkten Spaß an der Sache zurückgewinnen. Und dazu gehört, neben einer nicht verachtenswerten Menge von, an mich selbst gerichteten, Motivationsreden, in deren Zusammenhang das übertriebene Abfeiern jedes noch so winzigen Teilerfolges unabdingbar ist, vor allem eines: Der beschwerliche Gang zum heimischen Practise-Board. Jawohl.

Eene meene Massenmord, beweg‘ Deinen Arsch ans Practise-Board. Hex hex!

Tja, bei allem neu entflammten Engagement – so einfach gestaltete sich die Angelegenheit dann doch nicht, schließlich wartet ein derart aberwitziger und gewiefter Schweinehund mit sehr viel mehr als nur einer hässlichen Visage auf. Da sich bedauerlicherweise an der Tatsache, dass in Abstinenz jedweden Mitspielers zu trainieren in der Rangliste von Stimmungsaufhellern und euphorisierenden Medikamenten in etwa auf einer Höhe mit Diazepam oder Valium rangiert, nichts entscheidendes geändert hatte, galt es der, vorwiegend durch Stille hervorgerufenen, Langeweile stolz erhobenen Hauptes mit einem todsicheren Plan  die Stirn zu bieten. Obschon ich selbstredend alle nötigen Voraussetzungen bezüglich eines ausreichend gehirnakrobatisch veranlagten Gesprächspartners mehr als vorbildlich erfülle, muss ich leider inzwischen immer häufiger feststellen, dass ich das Unterhaltungspotential des lautstarken Diskurses mit niemand geringerem als mir selbst, in den vergangenen Monaten bis aufs äußerste ausgereizt habe. Es existiert nur mehr eine verschwindend geringe Auswahl an Themen, in deren Zusammenhang „wir“ (ich bin viele) noch keine vollumfänglich erschöpfenden Gedankenexkurse unternommen hätten. Da wir nun in der Subsumtion zu dem ernüchternden Zwischenfazit gelangen, dass Selbstgespräche offensichtlich nicht das adäquate Mittel symbolisierten, der Langeweile auf der einen, und dem stinkenden Köter auf der anderen Seite, mit Aussicht auf Erfolg gegenüberzutreten, musste eine noch bessere, unfassbar spitzfindig ausbaldowerte (Danke, lieber Rudi Cerne, für die immer wieder inspirierenden Versuche, einen der wunderprächtigsten Begriffe des deutschen Wortschatzes vor dem Aussterben zu retten) Strategie den neuerlichen Weg zu Ruhm und Ehr bereiten.

Trio Infernal 180Hm. Grübel, grübel und studier… Wie wäre es mit „Ok, Google, unterhalte mich!“? Abgelehnt. Um diese sprachgesteuerte künstliche Intelligenz vor dem Training erst einmal mit einem Duden um den Wohnblock zu jagen, mangelt es mir an der nötigen Ausdauer, selbst dann, wenn ich tatsächlich für derartige Kinkerlitzchen Zeit hätte. Auch die, eigentlich gar nicht sooo schlechte, Idee, mit dem Bauchreden anzufangen und einem meiner plüschigen Mitbewohner auf eben diese Weise Leben einzuhauchen, legte ich verhältnismäßig schnell wieder ad acta – ein sprechendes Äffchen, ein plappernder Beagle und ein zwitschernder Vogel (jenes Trio Infernal teilt sich das Schlafzimmer mit mir und macht nur extrem selten Ausflüge in das Herzstück der Wohnung, um mir beim schweißtreibenden Hochleistungssport zuzusehen und meine Glanztaten zu bejubeln) im Haushalt müssen reichen. Außerdem sehen sie alle, egal ob Einhorn oder Kitty, mit ihren großen Glubschaugen so aus, als seien sie Korinthen kackende Klugscheißer. Nein, da könnte ich ja in der Konsequenz doch gleich weder mit mir selbst reden. Hm. Trommelwirbel: Musik! Eine absolut schlichte wie geniale Lösung, ward doch das melodiöse Spiel mit Tönen seit dem, mehr oder minder, erfolgreichen Überwinden meiner Adoleszenz, stets eine meiner größten  Leidenschaften.

Thank you for the Music

Während ich mich, voller Zufriedenheit und von Glück beseelt, im Glanze meines genialen Einfalles sonnte, erklang aus dem Off ein unverkennbar hämisches „Wuff“. Der Schweinehund hatte sein unmissverständliches Veto eingelegt, welches er ohne Umschweife schlüssig und mit allerlei schlagenden Argumenten bewaffnet vortrug. „Komm schon, du Lusche, such dir doch einfach mal eine CD aus deiner kleinen Sammlung aus. Ich erfinde derweil irgendetwas Weltbewegendes oder widerlege eben kurz die Relativitätstheorie“, griente der sarkasmusbegabte, parasitäre Untermieter süffisant, wohlwissend, dass ich mitunter nicht die entscheidungsfreudigste Einhornprinzessin auf der Sonnenseite des Regenbogens bin. Und tatsächlich ist es fundamental erschütternd, neben der Tatsache, dass ich offenbar in den letzten Jahren die Anschaffung neuer Kleinodien annähernd vollends vernachlässigt habe, welch ein Gros an musikalischen Erzeugnissen, die man dereinst handverlesen der mutmaßlich exquisiten heimischen Eliteauswahl hinzufügte, man beim Eintritt einer akuten, wenngleich auch nicht grundsätzlich repräsentativen, Notsituation wie der diesen mit den Prädikaten „langweilig“, „voll doof“ oder gar „langweilig UND voll doof“ brandmarken muss. Es dauerte nicht viel weniger als 30 (in Worten: dreißig) Minuten, bis ich endlich eine Selektion in den Händen hielt, von der ich glaubte, ich könnte sie über die komplette Spieldauer des Tonträgers während des Trainings ertragen. Doch so weit sollte es gar nicht kommen, erinnerte mich doch der Schweinehund an eine eng mit einem der auf dem Silberling enthaltenen Songs verknüpften Erinnerung, die sogleich beim ins Bewusstsein rufen schlechtes Kama im gesamten Raum verbreitete, was definitiv für das erfolgreiche Absolvieren einer ersten Practise-Einheit als suboptimal Voraussetzung einzustufen ist. Auf die gleiche Weise redete die Höllenbestie mir noch mehrere Alben madig (es ist ja leider tatsächlich so, dass, je leidenschaftlicher man sich zu Musik hingezogen fühlt, desto mehr persönliche, emotionale Momente man auch mit ihr verknüpft, nicht selten auch negative), bis ich am kräftezehrenden Ende dieses ungleichgewichtigen Prozederes, nach einer gefühlten Ewigkeit (und einer tatsächlichen Stunde), völlig entnervt das selbstbetitelte Album von System of a Down* in die Surroundanlage schob – diesmal ohne fremde Einwände zwar, jedoch annähernd der gesamten Motivation, jetzt auch noch Pfeile zu werfen, verlustig gegangen. In der Zeit, die jenes imaginäre Zwiegespräch in Anspruch genommen hatte, hätte ich besser Mal trainiert, verdammt. Ein Teufelskreis, fürwahr. Doch dann kam sie, während ich tatsächlich endlich die ersten Pfeile dieses Tages warf (Übrigens Uwe, Du detailverliebter, immer hilfsbereiter, Gentlemen, bevor Du fragst: Ja, ich stehe auch zu Hause mit den exakt vermessenen Absätzen am Board. Glücklicherweise passen alle drei paar in Frage kommenden Schuhe außerordentlich gut zur Hello-Kitty-Jogginghose 😉 ). DIE zündende Idee, wegen derer ihr all dies hier lesen musstet:

Die ultimative Trainings-Serie

Ich werde von jetzt an, unter dem außerordentlich bezeichnenden Namen „Tussi am Board trifft…“ eine Artikelserie startend (die ich, wie ich finde, mit einem sehr trefflichen Titelfoto versehen habe 😉 ), jeweils sieben Tage das gleiche Medium rezipierend, mit Musik im Hintergrund trainieren, die NICHT aus meiner eigenen, sondern EURER Sammlung stammt, um über die Maße behände, dem berühmt berüchtigten tapferen Schneiderlein nachzueifern, und der Fliegen gleich mehrere auf einen Streich zu eliminieren. Ich fasse an dieser Stelle einmal für Euch die mir eigens auferlegte Challenge und ihre unwiderstehlichen Vorteile für meine Person zusammen:

  • Der Auswahlprozess entfällt, was Zeit und Nerven spart
  • Es besteht die Möglichkeit, dass ich meinen musikalischen Horizont erweitere
  • Ich habe nicht nur Trainingsstoff, sondern gleichzeitig auch neuen Schreibstoff
  • Dadurch, dass ich Euch hier regelmäßig davon erzählen werde, bin ich gezwungen das Training durchzuziehen (äußerst wichtiger Aspekt!)
  • Ich kann lernen, besser damit umzugehen, wenn auf einem FTS gerade einmal Musik läuft, die mir absolut nicht zusagt und mich, Sensibelchen, was ich bin, dementsprechend aus dem Konzept bringt (Ich erinnere an „Last Christmas“ vor nicht gar zu langer Zeit)
  • Eventuell lerne ich Eure musikalischen Leichen im Keller kennen – wunderbar

Selbstverständlich funktioniert diese ganze, aberwitzige Aktion nur in dem Falle, dass ihr Euch bereit erklärt, mich zu unterstützen und eifrig dafür sorgt, dass meine Ohren nicht bereits nach wenigen Wochen auf dem Trockenen landen. Deswegen bitte ich Euch aus tiefstem Herzen und voller Seele um Eure Mithilfe: Leiht mir Eure Musik – Selbstredend nehme ich auch, ganz unabhängig von bevorstehenden Festtagen oder anderweitigen Spezialereignissen im Kalender, Geschenke an 😉 – haltet meine Trainingsmaschinerie am Laufen, büdde büdde!

Was Ihr wissen müsst:

 

  • Audio-CD, MP3-CD oder Vinyl – Vieles ist möglich (bevorzugt eine Version, die ich nicht allzu schnell zurückgeben muss, damit ich zeitlich einigermaßen flexibel bleibe).
  • Ob Euer favorisiertes Album eines bestimmten Künstlers oder eine von Euch erstellte Compilation mit Lieblingsstücken, beides ist natürlich erlaubt!
  • Die Spieldauer des Mediums sollte möglichst nicht über 60 Minuten liegen (wir wollen es ja auch nicht übertreiben mit dem Training 😉 ).
  • Bitte sucht die Musik nach EUREM Gusto aus, überlegt nicht, was mir gefallen könnte und was nicht, das ist absolut irrelevant.
  • Selbstverständlich darf Eure Wahl auf etwas fallen, was potentiell (ein bisschen kennt ihr mich ja) überhaupt nicht meinen Geschmack trifft, allerdings nur dann, wenn Ihr selbst es wirklich mögt.
  • Wenn Ihr mich mit unsäglichen Peinlichkeiten quälen möchtet, nur zu, seit Euch aber der Tatsache bewusst, dass ich in jedem Fall NAMENTLICH erwähnen werde, wessen Leihgabe mir das Training versüßt (oder eben nicht)

Ja, ich weiß, die Miri, die kommt immer auf Ideen. Aber nun, Not (in diesem Falle sowohl musikalische als auch speziell leistungstechnische) macht erfinderisch. Und ohne allzu euphorisch gegenüber mir selbst auftreten zu wollen, muss ich dennoch sagen: Ich finde die Idee ganz ausgezeichnet. Vor allem könnte ich mir vorstellen, dass so manch einer von Euch über einen nicht ganz so elitären Musikgeschmack verfügt wie meine, vollumfänglich bescheidene, Person, was die anschließende Bilanz der verflixten sieben Tage nicht nur für mich, sondern hoffentlich auch für Euch als Leser interessant machen könnte. Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal betonen, dass Ihr mir wirklich jeden Scheiß (vorausgesetzt Ihr steht wirklich drauf, wie gesagt) andrehen könnt. Wer jetzt allerdings sein Archiv nach luxuriösen Leihgaben wie der Kelly Family oder den Kastelruther Spatzen durchforstet, dem sei gesagt, dass es außerordentlich unwahrscheinlich ist, dass ihr diesbezüglich ein Album findet, welches ich nicht schon selbst besitze 😛 . Willkommen in der wunderbaren Einhornwelt!

Sieben Tage System of A Down – Statistik von und mit einer Leistungsverweigererin

Um mich in keinem Fall der Möglichkeit zu berauben, im Anschluss an diese langfristige Versuchsreihe komplexe Schlüsse für die Nachwelt zu ziehen, was die Wirkung von sowohl echter Musik, als auch solcher, die nur vorgibt diese zu sein, auf die Leistungsbereitschaft des gemeinen Darters betrifft und was generell eventuell bevorzugte Genres der Szene angeht, möchte ich selbstverständlich nicht die, für meine bescheidenen Verhältnisse gar nicht so sehr ernüchternde, Bilanz von sieben Tagen „System of a Down“ von eben jenen unterschlagen. Für mich weniger erfreulich als die Statistik übrigens ward die Tatsache, dass ich feststellte, dass ich gar nicht auf dem imaginären Umbrella hatte, dass besagtes Album, von ein paar positiven Ausreißern wie „Sugar“ und „Spider“ mal abgehen, gar schrecklich monoton und nichtssagend ist. Tja, das kommt davon, wenn man die meiste Zeit nur einen Song auf Repeat hört und den Rest einer Veröffentlichung nahezu verdrängt. Aber auch diesem Missstand wird ja zukünftig Abhilfe geschaffen. Bis zum bitteren Ende, jawohl! Nun denn:Tussi am Board trifft System of a Down Bilanz

Obschon das natürlich für die meisten von Euch schrecklich kleine Fische sind, bin ich mehr als zufrieden, da Highfinishes bis dato nicht unbedingt so häufig gesehenen Glanztaten meines Repertoires gehören. Und überhaupt ist ja auch ein erklärtes Ziel dieser Sache hier, dass ich lerne, frei zu spielen und mich von dem immensen Leistungsdruck der vergangenen Monate lossage. Ich für meinen Teil jedenfalls kann mit diesen ersten Trainingserfolgen wirklich mehr als gut leben (besonders das mitunter erfolgreiche Einbeziehen des Bulls stimmt mich optimistisch, habe ich dieses doch bis dato absolut sträflich vernachlässigt) und schaue vollumfänglich positiv dem, was nun im Anschluss kommen mag, entgegen. Und nun seid tatsächlich Ihr gefragt. Beweist, dass das ganze Gerede von der großen, harmonischen Dartfamilie, die wir mutmaßlich alle zusammen bilden, nicht nur so dahergesagt ist, sondern dass wir wirklich etwas füreinander übrig haben. Also: Macht mit, nehmt Euch ein Herz und versorgt mich mit neuem Trainingsstoff. Ich freu mich! Seid im übrigen gewarnt – wenn Ihr nicht freiwillig mitmacht, werde ich Euch mit einer unverfrorenen Penetranz auf die Nerven fallen, deren unumstößliche Konsequenz ohnehin die Kapitulation Eurerseits sein wird. Insofern werdet doch lieber auf freiwilliger Basis Teil des großen Ganzen und macht die kleine Einhornprinzessin ein wenig glücklicher in Ihrem Leben! In diesem Sinne, Game On!

 


William Hill Sport
 

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