Schottland 2014 – REISETAGEBUCH Teil 1: Wenn jemand eine Reise tut…
…dann hat er zunächst einiges zu planen, bevor es etwas zu erzählen gäbe. Wenn Zwei eine Reise tun, umso mehr. Und wenn Omni und Anti eine Reise tun… gibt es einen Plan A, mit welchem ein großer Batzen Recherchearbeit einhergeht, 5 Plan B’s in der Hinterhand (gut, nennen wir es Alternativdestinationen), Kurz-vor-Toresschluss-Beinahe-Panikkäufe in Sachen Logistik (Omnis Taschenarsenal von Null auf Vier aufgestockt) und am Ende geht doch irgendwie alles auf – nichts vergessen, Kater Gimli bei Oma geparkt, auf Wiedersehen – guter Plan!
AO’s Date with Destination oder Wo soll’s denn hingehen?
Limitiertes Budget will bereits bei der Planung gut aufgeteilt sein. Woran kann man heutzutage angeblich super sparen? Am Flug. So dachten wir und bemühten einige, wenn nicht alle Reisepreisvergleichsportale – die im Übrigen alle ähnlich komisch heißen – und brachten zunächst einmal in Erfahrung, dass die Myriaden von Billigairlines, die die sich in der Nähe befindlichen Flughäfen ansteuern und wieder verlassen, allesamt Orte bereisen, die wir nie nicht sehen wollen, oder aber, im Falle Reykjavik, schlichtweg nicht in unser AO-Jahresurlaubs-Zeitfenster passen.
Nun gut… was fliegt von Frankfurt-Hahn wohin? Dieser Sidekick-Airport biedert sich zumindest dahingehend an, da wir vor der Abreise ja noch den herzallerliebsten Lausekater ins hessische Exil ausliefern müssen und scheint daher noch in fahrtzeitinvestitionswürdiger Reichweite.
Die Zielflughafenauswahl grenzt sich auch hier von selbst wunderbar ein… alle Fernweh-Endstationen südlich des Münsterlandes wurden ohnehin schon im Vorfeld kategorisch ausgeschlossen – Nordlichter, die wir im Herzen sind. Im Rennen bleiben somit Edinburgh und Tampere. Letzteres scheidet jedoch mangels passablem Hin- bzw. Rückflugdatum beinahe kampflos aus, und so pfeifen wir ein fröhliches „Auld Lang Syne“… Scotland, here we come!
Where to stay & where to go?
Quest Nummer Zwei steht nun breit im Raume – die Unterkunft! Individualtouristen, die wir sind oder gerne sein wollen, kommen O und A schnell zum Entschluss, die Selbstversorgervariante zu präferieren und keines der im Preis-Leistungsvergleich kläglich abschmierenden Hotels oder B&Bs zu buchen, da man ja anscheinend heutzutage bereits für ein spärliches Frühstück monetär ordentlich nachschlagen muss.
Und das Gefühl ist auch gleich ein ganz viel Gewaltigeres, wenn man die Vorstellung in Worte und diese schließlich in toto und kapital in einen Satz wirft: „WIR werden für 1 WOCHE in EDINBURGH ein EIGENES APARTMENT haben, mit 2 (in Worten: zwei!) SCHLAFZIMMERN, KÜCHE MIT GASHERD, EIGENEM PRIVATGARTEN, TOTAL ZENTRAL und SUPERGÜNSTIG – THIS IS FUCKIN‘ AAAAAAWESOME!“
Die Buchung via Edlets, einem Portal für Klein- und Großgrundbesitzer der schottischen Hauptstadt, die ihr urbanes Domizil tage- oder wochenweise an reisewütiges Volk vermieten wollen, gestaltet sich schnell und unproblematisch. Emails werden vom Apartment-Eigner mehr als zügig bearbeitet und alle relevanten Fragen verständlich in befriedigende Antworten verwandelt. Ein seltsam-mulmiges Gefühl bleibt jedoch ob dieses speditiven Vorganges, so wir doch lediglich eine verschwindend geringe Anzahlung von 30 britischen Pfund vorleisten sollen, um den Restbetrag dann bei Ankunft zu entrichten. Dies, obwohl wir anbieten, die volle Summe im Voraus zu überweisen. Und 300 Pfund für 7 Tage Wohlfühlwohnen mitten in der Metropole – kann das sein? Late check-in? Alles kein Problem! Simon says: I will meet you at the apartment at 9pm. Naja, wenn Simon das sagt…
Das Fundament für den bereits jetzt gefühlt-sensationellen Schottland-Urlaub wäre also gelegt. Wir glauben zu wissen, wo wir nächtigen und auch, wie wir dort hingelangen. 1 month to go…
Und was wollen wir tun in diesem Edinbrrrrahh?
Zur Aufhellung oder gar Erleuchtung in Sachen Urlaubsgestaltung werde ich von der wundervollen O mit einem mehr als soliden Schottland-Reiseführer* beschenkt, welchen wir allerdings nur bedingt zu Rate ziehen. Eine Woche ist ja auch nicht die Welt an verplanbarer Zeit – und ein wenig Spontaneität wohnt selbst in A & O.
An einer Wunschkulisse sei allerdings festzuhalten, sehen wir uns doch vor unserem geistigen Auge selig durch die Highlands streifen… wohl ein everybody’s must-see, beinahe Klischee, aber hey: grandiose Landstriche bleiben grandiose Landstriche!
Über Edinburgh selbst lesen wir uns nicht wirklich ein Fundament an Vorwissen an – einzig zwei lokale Attraktionen haben wir zu unumstößlichen Besichtigungsvorhaben auserkoren: den Portobello Beach (alleine schon, um die hauseigene Sand-in-Flaschenpost-Sammlung zu erweitern) und den Hausberg Arthur’s Seat, wessen Erklimmung mit Aussicht auf ganz viel Aussicht mir von einer Arbeitskollegin wärmstens empfohlen wird.
Die Vorfreude steigt, das Reisefieber gleichermaßen, die Kamera-Akkus werden geladen… wird das wohl ein ewiglich erinnerungswürdiger Urlaub werden? Wie wird die gottkönigliche O ihren Jungfernflug überstehen? Und das Apartment… existiert es überhaupt? Und falls ja, werden wir empfangen?
Antworten auf diese Fragen und noch vieles mehr kann die geneigte Leserschaft in den folgenden Teilen unseres Reisetagebuchs erfahren.
„Na h-uile la gu math duit!“ – Mögen alle deine Tage gut verlaufen! (schottisch-gälischer Abschiedsgruß)
Gleich weiterlesen mit Teil 2: Die Anreise oder Willkommen in Frankfurt in der Pfalz
[hupso]