Ragnar Lodbrok oder Barbie-Girl: Über die dart’sche Identitätskrise einer semi-jungen Akademimimikerin
Erfolg – und ich möchte, nein muss vielmehr, vorweg nehmen, dass wir diesbezüglich in Zusammenhang mit meinen bisherigen sportlichen Glanztaten von einem sehr kleindimensionierten Gut sprechen – macht bisweilen übermütig, und bringt einen auf Ideen, welche man bis gestern noch als vollumfänglichen Firlefanz gebrandmarkt hätte (Das Ergebnis solchen Schabernacks nennt sich in gemeinem Frauendeutsch Frustshoppen [Frụstˈʃɔpn̩]). Doch der Reihe nach, denn am Anfang allen Übels stand eine weitere Phrase, deren Wahrheitsgehalt ihrem Folgeschaden in nichts nachsteht: Not macht erfinderisch. Punkt.
Und in Sachen Mixed-Doppel-Turnierangebot kann man, da machen wir uns nichts vor, leider tatsächlich mit Fug und Recht, in unserem eigentlich so schönen Dartzirkus, von einem ungeheuerlichen Notstand sprechen. Viele Gelegenheiten außerhalb der einschlägigen Landesmeisterschaften (so diese denn auch irgendwann einmal terminiert werden sollten) gibt es nicht, um sich mit Gleichgesinnten zu messen. Zwar besteht selbstverfreilich immer die Möglichkeit, an einem offenen Doppelfeld zu partizipieren, doch sind wir mal ehrlich: Wenn ich ein nicht vollends talentfreier, sondern ambitionierter Herr der Schöpfung wäre, der sich eventuell sogar auch Chancen auf ein wenig Preisgeld ausrechnet, dann würde ich nimmernie mit einer Frau spielen – zumindest nicht mit meinem weiblichen Alterego. Nein, ich insistiere: Das spezifische Angebot für Männlein und Weiblein ist schlicht und ergreifend winzig, was einen wiederum im schlimmsten aller Fälle dazu zwingen kann, jedweden selbstauferlegten Ehrenkodex zu missachten und an die Grenzen des Erträglichen zu gehen: Man fährt in einem Akt höchster Verzweiflung zum Bimmeldart nach Datteln in den Wadenkrampf – Mit Plastikpfeilen gegen den Wendler und Konsorten (Übrigens verbitte ich mir ausdrücklich jegliche, noch so unterschwellige, Unterstellung, ich hätte neuerdings eine ausgeprägte Affinität für Bullshit, nur weil ich 2 (in Worten „zwei“) Ausgeburten von Fräulein Helene F. nicht vollends zum Davonlaufen finde! Das ist und bleibt eine Ausnahme und es gilt auch weiterhin: Kein Applaus für Scheisse! Amen!), klingt doch nach einer exorbitant vergnüglichen Freizeitgestaltung. Jippieh!
Life in Plastic – It’s phantastic !?!?!?
Tja, und plötzlich geschieht das Unfassbare: Diese eigentümliche Sache mit den Softtips macht auf obskure Art und Weise Spaß, und funktioniert darüber hinaus (für meine bescheidenen Verhältnisse) unerwartet gut, obschon meine Waffen nichts weiter als ein weder hübsches, noch teures, Set aus dem McDart-Adventskalender sind, welche ich niemals zuvor gen Scheibe warf. Hier eine Tonne, da eine Tonne, und selbst das Auschecken stellt zumindest kein unüberwindbares Hindernis da. Am Höhepunkt meines e-dart’schen Selbstverständnisses überwerfe ich schließlich vor den staunenden Augen der Anwesenden 136 Rest und behalte wohlweislich für mich, dass ich, beim gescheiterten Versuch mir den Wendler schön zu saufen, schlicht vergessen hatte, dass ich zum Checken ein Doppelfeld, und nicht wie im vorangegangenen Einzelspiel nur ein Single Treffen muss. *Kopf@Tisch* Was mich beim Steeldart mit Sicherheit derart aus dem Konzept gebracht hätte, dass ich in Summe mit den nächsten drei Aufnahmen kaum mehr als 40 Punkte zustande gebracht hätte, kostete mich in der wohl pinkesten aller Kneipen nicht mehr als ein selbstgefälliges Grinsen – Verdammt, irgendwie fühle es sich gut an dieses Gebimmel – und das, wenngleich ich annähernd nach jeder Runde die verunstalteten Spitzen meines Spielgeräts auswechseln musste, und bis heute nicht verstehe, wie man die E-Darts aus dem Board bekommt, ohne ernstzunehmende Schürfwunden an der Handkante davonzutragen.
However. Kommen wir an dieser Stelle zurück zur einleitenden Feststellung: Erfolg (Halt, Stop! Erfolg? Steht auf dem errungenen Pokal etwa nur „2. Platz“…? Ähm ja, so ist es, aber: Es gibt tatsächlich einen sehr plausiblen Grund für diesen vermeintlichen Fauxpas. Wir, der hochgeschätzte Mr. Johnson und ich, mussten aufgeben. Morgens um kurz vor 06:00 Uhr, nach zwölf Stunden Turnier. Aufgeben. Weil ich um 07:00 Uhr, der Arbeit wegen, in Münster sein musste. Aufgeben. Nachdem wir bereits vor Mitternacht als erster Finalteilnehmer feststanden. Bitter. Definitiv. Niemand, weder wir noch jemand der im Wadenkrampf vorstellig gewordenen Spieler – und das muss ich nun tatsächlich in aller Unbescheidenheit statuieren – hatte Zweifel daran, dass die Deutsch-Englisch-Connection die große Trophäe mit ins Münsterland genommen hätte, so sie denn zum Endspiel hätte antreten können… So ist das Leben manchmal leider.) macht übermütig. Und so und nicht anders, nahm, trotz schmerzhafter Kollateralschäden, endlosem Wartens ohne die verdiente Belohnung, und der traurigen Gewissheit, sehr viel mehr Alkohol konsumiert als Preisgeld kassiert zu haben, mein Kopfkino an diesem schicksalhaften Turnierabend in der Amikneipe zu Datteln Fahrt auf: Würde meine sehnlichst herbeigewünschte, ruhmreiche Zukunft als Präzisionssportlerin, schauerlich untermalt von „Sie liebt den DJ“, am Ende im Bimmeldart zu finden sein? Echt jetzt? Hatte ich etwa endlich, wenn auch gänzlich konträr zu meinen ursprünglichen Hoffnungen und Erwartungen, eine adäquate (das Wortspiel wäre an dieser Stelle zwar verlockend, aber zugleich auch derart plakativ, dass selbst ich darauf verzichte) WalkOn-Music gefunden?
Nun, immerhin: Als meine, ganz persönliche, Reise ohne Wiederkehr in die unendlichen Weiten des Dartsports begann, ward ich, aller Tollkühnheit zum Trotze, klug genug, mein langfristig angestrebtes Ziel des Weltmeistertitels, sowohl öffentlich als auch insgeheim, nur sehr vage zu terminieren. Dementsprechend kann ich jeglichen Stimmen des Spottes und Zweifels (dabei allen voran meiner Eigenen), Zeit meines Lebens, ein ebenso fundiertes wie entwaffnendes „Ich sagte, dass, nicht aber, wann ich Königin werde!“ entgegnen. Und als sei dies allein der didaktischen Expertise nicht bereits genug, erwähnte ich nicht einmal diejenige Dartdisziplin, in welcher sich mein Krönungszeremoniell früher oder später manifestieren würde.
Obschon also meinerseits, unbewusst, dennoch nicht minder kongenial, alle Weichen für einen etwaigen Kurswechsel gestellt waren, saß der Zweifel mir wie ein außerordentlich unlustiger Schalk (Haste, weißte, kennste?!?) im Nacken. Rabimmel Rabammel Rabumm statt Hardrock Halleluja? Sollte ausgerechnet dies etwa der wahnwitzige Plan sein, welchen das Schicksal für seine ohnehin schon geschundene und mit einem Übermaß an Unsicherheit gestrafte Dienerin vorgesehen hatte? Nein – ein ganz entschiedenes seiner Art noch dazu. Es musste eine andere, eine humanere Lösung geben, als mein Heil demnächst an einem Münzschlucker zu suchen. Eine, bei welcher ich das von mir wahrgenommene, unbeschwerte Gefühl vorm E-Dart-Automaten an die Sisal-Scheibe würde transportieren können. Denn: „Isch reit‘ Komäten…“
Und ja, dies ist der Zeitpunkt, an welchem sich der, allerherzlichst der Frauenlogik gewidmete, Kreis schließt. Ich liebe meine Target-Carrera-Steeldarts, fühle mich mit dem von mir bevorzugten und entsprechend gespieltem Gewicht von 23 Gramm seit über einem Jahr vollumfänglich wohl, werfe kraftlos wie ’ne kleine Pussy und habe 1 (in Worten EIN) passables E-Dart-Turnier gespielt. Was also tue ich? Exakt: Frustshoppen [Frụstˈʃɔpn̩]) – die Antwort auf alle meine Fragen.
Besitz beruhigt – Ich muss IRGENDETWAS haben
Die immer wieder zu spontaner Hysterie führende Festellung der gemeinen Frau, sie hätte absolut nichts passendes zum Anziehen in den bodenlosen Tiefen ihres Ankleidezimmers, ist, zumindest in den meisten Fällen, in etwa so glaubhaft wie die Behauptung meinerseits, keine spieltauglichen Steeldarts für einen standesgemäßen Auftritt am Board zu besitzen. Ich habe lange Barrels, kurze Barrels, gerade Barrels, tropfenförmige Barrels, viel Grip, wenig Grip, schwere Barrels, mittelschwere Barrels und leichte Barrels…Moment… die habe ich skandalöserweise nicht! Und wo es doch beim E-Dart mit 18 Gramm dieses eine, selbstverfreilich represäntative, Mal so ausgesprochen gut geklappt hat, brauchte ich natürlich haargenau das: Fliegengewichtige Steeldarts. Nun, es mag wohl für die Wenigsten, und das völlig ungeachtet des Geschlechtes, kein Geheimnis sein, wenn ich an dieser Stelle enthülle, dass eine Frau, bei der ganz akut das Carrie-Bradshaw-Gen in eine Dominanzphase eintritt, kaum noch aufzuhalten ist, und auch meine vage Vorstellung, man hätte mich noch irgendwie stoppen können, so man mich gezwungen hätte, eine Nacht über die für mich unausweichliche Neuanschaffung zu schlafen, verdient definitiv eher das Prädikat utopisch als realistisch. Ganz besonders auch deshalb, weil mein Hirngespinst der Heilsfindung mittels Leichtigkeit, durch ein entscheidendes Faktum begünstigt wurde: Man lernt beim Darten (das ursprünglich fehlende „r“ im vorangegangen Wort ist mir gerade noch rechtzeitig aufgefallen) mit der Zeit unwahrscheinlich viele Leute kennen. Die meisten von ihnen werfen selber mit Pfeilen, manche von ihnen verkaufen diese hingegen auch. So wie Dennis von Kneipensport.com, der, wie es niemand geringeres als der Zufall höchst selbst wollte, während meiner materialistischen Identitätskrise dabei war, seinen Online-Shop umzustrukturieren. Und so ward mein Schicksal augenscheinlich besiegelt und ich begab mich, mit Seitenblick auf die Benutzerfreundlichkeit des Stores, auf die Suche nach meinem temporären, neuen heiligen Gral: Meinen zukünftigen Steeldart-Federn.
I tell you what I want, what I really really want
Auch wenn die Beweggründe für so manch eine meiner Entscheidungen nicht immer den bohrenden Fragen einer unvoreingenommen auf Krawall gebürsteten Jury standhalten würden (Wegen eines guten Turnieres, echt jetzt?), so weiß ich dennoch immerhin ziemlich genau was ich möchte. Die, machen wir uns nichts vor, wirklich exorbitant hässlichen, E-Dart-Barrels, welche mich so uneigennützig zu Ruhm und Ehr führten, hatten zufällig zwar, dafür aber nicht minder erfreulicherweise, jene Tropfenform, mit der ich mich seit einer gefühlten Ewigkeit sicher (natürlich nur im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten) fühle – in dieser Hinsicht gab es also keinerlei Debattierbedarf. In Sachen Grip konnte ich zwar in jüngerer Vergangenheit zusehends feststellen, dass mir dieser nach einer kurzen Gewöhnungsphase gar nicht so sehr wichtig ist, und mein Griffwohlbefinden eher mit der Länge des Barrels korrespondiert, bevorzuge aber dennoch ein für die Finger gut tastbares Rillenprofil, sobald ich die Wahl habe. Und preislich? Nun, es musste nich unbedingt wieder ein Porsche sein (aber selbstredend ähnlich hübsch). Zur Diskussion stand also zu diesem Zeitpunkt einzig das Gewicht (und natürlich hübsch mussten sie sein). Obschon die Suche nach 18 Gramm schweren Darts wohl die konsequenteste Untermauerung meiner wendler’schen Schnapsidee gewesen wäre, beschloss ich mein Heil mit wenigstens 20, maximal aber 21 Gramm zu finden – ein bisschen bei Trost war ich also noch, und zollte meinem extraordinären Wurfstill immerhin ein μ Tribut. Subsumtion: Ich war mental bestens auf das bevorstehende Shopping-Erlebnis vorbereitet, und Kneipensport tat mit seinem höchst erfreulichen Feature, offerierte Barrels und Dartsets zeitgleich nach Gewicht und Preisspanne filtern zu können, sein Übriges zu einem potentiell gelungenem virtuellen Einkaufsbummel.
And the Winner is: The one and only Unicorn Gripper
Ich erkor ohne größere Bedenken den silbernen Unicorn Gripper zum Objekt meiner Begierde aus. Er mochte vielleicht optisch nicht der von mir gewohnte Sportwagen sein, war aber dennoch hübsch anzusehen (Ich insistiere: Für den ersten Kaufeindruck ist das definitiv alles andere als irrelevant!), und sowohl die Form als auch das Griffprofil der 20Gramm-Variante passten absolut perfekt in mein Beuteschema. Darüber hinaus hatte ich mich, trotz zunächst erweiterter Filteroption, längst für die leichtere Alternative meiner ursprünglichen Suche entschieden, denn zum einen war ich damit – auf der Waage – näher an den Glückseligkeit verheißenden E-Darts, und zum anderen etwas weiter weg von den, sich in meinem Fundus bereits gepielter Sets befindlichen, Gary Anderson Phase 3*. Mit einem Klick landete mein, vermeintlich nächster, heiliger Gral im Warenkorb, und einige wenige Maushandgriffe später konnte ich nichts weiter tun als dem hiesigen Postboten aufzulauern. Dieser lies mich alles andere als lange warten – Spätabends bestellt, erreichte mich die heiße Ware bereits am zweiten Morgen danach. Meine Spannung hätte kaum größer sein können.
Gar nicht mal so leicht, diese verdammte Schwerkraft
Nachdem Dennis von Kneipensport also pfeilschnell die Weichen für meinen dartiven Selbstfindungstrip gelegt hatte, war ich nur noch ein paar kleine Shaft- und Flightänderungen von meinem schwerelosen ersten Date entfernt. Ausgerüstet mit mir vertrautem Zubehör waren sowohl ich als auch mein neues Spielgerät bereit für eine zarte Annäherung am heimischen Board. Die gute Nachricht zuerst: Mit Barrelform und Grip hatte ich definitiv Recht – ich weiß, was ich möchte und was mir diesbezüglich gut in der Hand liegt. Der Gewichtsaspekt allerdings lässt sich leider sehr viel weniger reibungslos abhandeln…
Ich habe immer bewundert – und staune auch dieser Tage hier und dort noch – wie scheinbar problemlos manche Athleten probehalber zur Ausrüstung des Tischnachbarn greifen, und damit Tonnen kloppen, als handele es sich seit Jahr und Tag um ihr ganz persönliches Setup. Was meine Wenigkeit betrifft, so kann ich immerhin sagen, dass ich bezüglich neuer oder fremder Darts bei weitem nicht mehr derart empfindlich bin, wie ich es bei meinen ersten Schritten zu sein pflegte. Als ich zu Beginn des Jahres 2016 noch über jeden einzelnen meiner Trainingswürfe irgendeine Statistik führte, war mir ein unvetrauter Satz Pfeile in meinen Niederschriften noch eine extra Bemerkung wert, welche dann schon mal als aussagekräftige Erklärung für zweiwöchige Leistungseinbrüche herangezogen wurde. Inzwischen bringe selbst ich es fertig, auch andere Darts als die meinen geradeaus zu werfen, feierlich gekrönt von einer angesagten 180 mit Rene Eidams‘ Pfeilen. Auch bin ich – und das darf gerne auch auf den ganzen Rest meines Lebens bezogen werden – niemand, der schnell aufgibt oder Dinge abschreibt. Ich mag zwar mitunter übereifrig bei der Findung eines ersten Meinungsbildes sein, versuche jedoch meine Empfindungen zu fundieren, und lasse mich sogar gerne eines besseres belehren, wenn ich feststelle, dass ich einem Irrtum erlegen bin.
Doch jetzt kommt das große ABER: Der Unicorn Gripper in seiner 20Gramm-Variante und ich funktionieren einfach nicht gemeinsam. Werfe ich nach bestem Wissen und Gewissen so, wie ich es gewohnt bin und wie es sich für mich gut anfühlt (Ich nenne es ja liebevoll meinen „Lulu-Wurf“, vermutlich erwähnte ich es an anderer Stelle bereits), stecken die Spitzen verdächtig locker im Board. Schlimmer ist allerdings der zweite, weitaus häufiger auftretende Effekt: Im Wissen um die leichteren Barrels in meinen Händen versuche ich unterbewusst, aber dennoch merklich, das fehlende Gewicht durch einen härteren Wurf auszugleichen – auf Kosten meiner, ohnehin schon zweifelhaften, Präzision. Länger als über den Zeitraum einer Woche ohne merkliche Veränderungen konnte ich trotz Aufwendung aller mir zur Verfügung stehender Tapferkeit und bei aller Liebe nicht ertragen…
Kopfsalat – A neverending Story
„Eine nicht wirklich traurige Geschichte mit vorhersehbarem Ende“ – So, oder zumindest ähnlich, mag das Fazit so manch eines Rezipienten ob des gerade Gelesenen ausfallen. Und: Ich möchte nur ganz bedingt widersprechen. Gar nicht mal so tief in meinem Synapsen verborgen, ward meinerseits eine Gewissheit, dass das alles nicht so einfach funktionieren würde, wie ich mir das in meiner rosaroten Zuckergusswelt ausgemalt hatte. Mehr noch: Ich wusste sogar insgeheim bereits die Gründe dafür, warum leichte Darts eben nicht den Weg aus der, gefühlt immerwehrenden, Krise ebnen würden. Ich versuchte es trotzdem, weil ich mir einfach von ganzem Herzen wünschte, es könnte vielleicht doch auf die leichte Tour klappen. Tat es nicht. Natürlich tat es das nicht. Und am Ende stehe ich wieder hier, gemeinsam mit meinem allgegenwärtigen Kopfproblem, diesem gnadenlosen Dämon, der sich einfach durch nichts und niemanden und keines der mir zur Verfügung stehenden Mittel überlisten lässt…
Und deshalb ist das Ganze eben doch irgendwie eine traurige Geschichte. Eine Geschichte über (mitunter nicht zuletzt selbstauferlegten) Leistungsdruck, von utopischen Erwartungen und konsequentem Scheitern, von Versagensängsten, von zerbrechlich machender Unsicherheit, von Zweifeln, von Hoffnung und Resignation, von Enttäuschung, von Schmerz, Wut und Selbsthass, eine Geschichte von unendlicher Tristesse. Meine Geschichte – Eine unendliche Geschichte.