Let’s F(e)TS durch NRW: FTS-Turnier in Haltern am See

Boardanlage FTS Haltern

Termin:  Jeden Dienstag
Meldeschluss + Spielbeginn: 19:45
Location: Treffpunkt Alt Holtwick, Waldstr. 2, 45721 Haltern am See
FTS-Leitung: Rien ne va plus Haltern am See, Frank Schweder & Kai Jürges
Kontakt: 02364 12667
Durchschnittliche Teilnehmerzahl (2016): 20+
Startgeld: 1,50€
Boards: 5

Bevor die urige Schenke Alt Holtwick Ihre Pforten zur gepflegten Pfeilsport-Competition öffnet, läd das FTS-Turnier in Haltern am See die Alliterations-affine Autorin dieser Zeilen zunächst einmal zum vollkommen stumpfen Phrasendreschen ein. Denn wenn für Saddam Hussein seinerzeit der Zweite Golfkrieg die Mutter aller Schlachten ward und die, mehr oder minder witzige, cineastische Parodieperle „Hot Shots“ unumschweiflich daraus resultierend die Mutter aller Filme, wenn Borussia Dortmund gegen Schalke 05, Verzeihung – 04 natürlich (das kann schon mal passieren bei zu vielen Östrogenen im Haushalt, welche unweigerlich in völlige Ahnungslosigkeit in Sachen Fußball münden), die Mutter aller Revierderbys verkörpert, wenn Alice Schwarzer die Mutter aller Frauen – ähm nein, das geht nun wirklich entschieden zu weit, weswegen wir dann wohl doch lieber zum Punkt kommen sollten: Wenn jedes Ereignis, jedes Gefühl oder auch jede Naturwissenschaft eine, die jeweilige Disziplin in all ihrem Glanze repräsentierende, über allem thronende Lichtgestalt mit sich zieht, dann, ja dann, darf man mit Fug und Recht behaupten, dass die einschlägige Veranstaltung in Haltern am See, um welche es im Folgenden gehen soll, definitiv die Mutter aller aktiven FTS-Turniere in Nordrhein-Westfalen symbolisiert.

Zurück in die Zukunft

Wir schreiben das Jahr 2007. Mit Pratibha Patil bekleidet zum ersten Mal in der Geschichte des Staates eine Frau das Präsidentenamt der Republik Indien, indes in einem Land far far away ein gewisser Edmund Stoiber wiederum seine Position als Ministerpräsident aufgibt, um sein Gift von diesem Zeitpunkt an gezielt als CSU-Vorsitzender verspritzen zu können. Aus Protest verwüstet der Orkan Kyrill daraufhin weite Teile Europas, wovon ihn auch Steve Jobs mit der Präsentation eines zweifelhaften Dinges namens IPhone nicht abhalten kann. Doch bloß die wenigstens nehmen Notiz von diesem bunten Potpourri der Nichtigkeiten, schließlich geben die No Angels zur Erleichterung aller endlich ihre lang herbeigesehnte Reunion bekannt. Gewiss sind wir uns darüber einig, dass nur ein Wunder ein solches Ereignis in seiner Wichtigkeit noch zu übertreffen vermag – und, es geschieht tatsächlich: Der VfB Stuttgart wird Deutscher Fußballmeister. Meine Wenigkeit heißt Gezemané und macht in Gestalt eines Nachtelfen in der schönen Welt von World of Warcraft Jagd auf Untote. In Haltern am See beginnt man derweil an jedem Dienstag ein FTS-Turnier zu veranstalten. Der erste, von der vereinseigenen, digitalen Statistik erfasste (jene Archive beginnen erst einige Monate nach der offiziellen Initiation) Sieger ist ein gewisser Matthes aus Marl, der gemäß den damaligen Statuten für das Niederringen sieben weiterer Mitstreiter und das Erbringen eines Highscores stattliche 31 Punkte erhält (für welche ich persönlich, Stand heute, bei meiner sagenumwobenen durchschnittlichen Ausbeute von drei Zählern pro Teilnahme einen ausgewachsenen Zehnkampf absolvieren muss 😛 ).

Die nächste Station unserer kleinen Zeitreise ist das Jahr 2011. Während der Klub 27 in Persona von Amy Whinehouse seinen berühmtesten Neuzugang seit Kurt Cobains Suizid zu verzeichnen hat, führt uns die beängstigende Nuklearkatastrophe von Fukushima einmal mehr vor Augen, wie vergänglich das Leben auf der einen, und wie gefährlich das Spiel des Menschen mit Fortschritt und Technik auf der anderen Seite tatsächlich ist. Dennoch, oder gerade deswegen, heiratet His Royal Highness Prince William seine Kate und legt damit, dank flächendeckender Fernsehübertragung in ganz Europa, für die Dauer eines Tages die heimische Haushaltsführung lahm, kurbelt dafür allerdings, im Geiste ausgleichender Gerechtigkeit, die Papiertaschentuch-Industrie in nicht zu verachtendem Maße an. Inzuge dessen erhält der Allerwerteste von Brautschwester und -Jungfer Pippa Middleton eine eigene Facebook-Fanseite – offensichtlich gibt es doch noch einen Gott. Eben jener nämlich kürt Pietro Lombardi im gleichen Atemzug zu Deutschlands neuem Superstar. Glory Halleluja. Meine Wenigkeit heißt Nachtgeburt und macht in Gestalt einer Untoten in der schönen Welt von World of Warcraft Jagd auf Nachtelfen. In Haltern am See richtet man derweil seit inzwischen einer halben Dekade ein FTS-Turnier aus. Der Herbst steht im Kalendarium kurz bevor und ein ominöser Matthes aus Marl (von dem habe ich irgendwo schon mal gehört, wo war das nur?) erntet für das Bezwingen von sieben auf einen Streich und in Ermangelung einer Bestleistung glatte 15 Punkte.

Das gegenwärtige 2016 ist noch in vollem Gange. Dennoch präsentiert Wikipedia bereits heute aus Gründen der Platzersparnis in seiner Ereignisstatistik zum laufenden Jahr lediglich eine Auswahl verübter Terroranschläge – ein solches Vorgehen war bis dato nur bezüglich der Filmografie von Sir Christopher Lee oder der Nominierungen Adam Sandlers für die Goldene Himbeere erforderlich. Passend zu gerade erwähnter Trophäe, und darüber hinaus zur großen Freude aller Kabarettisten, Parodisten und Politsatirikern, wird Donald Trump der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Und selbst für humorlegasthene Nekrologen hält das anhaltende Anno der Offerten reichlich bereit: Götz George, Manfred Krug, David Bowie, Prince, Bud Spencer, […], Alan Rickman – Sie fliegen. Sie fliegen alle. . Seuchenjahr. Man möchte brechen. Nicht zuletzt auch, weil plötzlich einige besonders ausgewiesene Gehirnakrobaten Horrorclowns und das damit einhergehende wahllose, annähernd zu Tode, Erschrecken argloser Menschen, mitunter sogar Kinder, amüsant finden. Herr, lass‘ Hirn regnen – oder alternativ wenigstens Betonklötze, dort, wo es dir (vor allem aber mir) am nötigsten erscheint… Meine Wenigkeit heißt Miri und ist inzwischen keine Untote mehr (zumindest nicht in der digitalen Parallelwelt 😉 ). In Haltern am See feiert man zehnjähriges Bestehen des FTS-Turnieres und ich bin mittendrin statt nur dabei. Es ist Ende Juni. Mir hat man bei meiner Ankunft den Ausschank von alkoholischen Getränken verweigert, da sie angeblich nicht fachgerecht mit meiner bereits einige Stunden zurückliegenden Vollnarkose korrespondieren. Papperlapapp (Liebste Ute, das war unfassbar rührend. Du bist ein Schatz ♥). Im Zustand geistiger Umnachtung gewinne ich zwei Spiele, werfe einen Highscore und kann nicht ohne fremde Hilfe von gleich welchem Stuhl aufstehen. Am Ende ernte ich, für mich überdurchschnittliche, 4,5 Punkte, währenddessen – na, wer wohl? Richtig! – Matthes aus dem Kreis Recklinghausen zu seinem Bedauern keinen guten Tag hat. Es gewinnt Blond. James Blond (obschon ich persönlich leidenschaftliche Verfechterin des sicherlich einfallslosen, dafür allerdings idiotensicheren Kampfnamens „Blondie“ bin, munkelt man, dass sich aktuell ein nicht minder treffliches „Scooter“ durchzusetzen gedenkt), was ihm bei einem 28 Mann starken Teilnehmerfeld, inklusive seiner Bestleistungen, 33 Zähler für die Rangliste einbringt.

The Constant Dartener

Ein Kommen und ein Gehen in dieser schnelllebigen Zeit. Abgesehen von den unumstößlichen physikalischen Konstanten scheint nichts in dieser Welt mehr von allzu großer Verweildauer zu sein. In dieser Hinsicht entpuppt sich das seitens der Jungs von Rien ne va plus Haltern am See organisierte FTS-Turnier als eine bemerkenswerte Ausnahme: Keine andere Veranstaltung der Serie in Nordrhein-Westfalen hat so viele Jahre auf dem, vom vielen Ausdauersport geschundenen, Buckel wie diese – und das tatsächlich seit eines De­zen­ni­ums ohne die geringste Unterbrechung, sieht man von den üblichen Ausfällen ab, welche unvermeidlich waren, so denn etwa Heiligabend oder andere Naturkatastrophen mal auf einen Dienstag gefallen sein sollten. Man hat eisern durchgehalten im schönen Alt Holtwick, selbst in Phasen, als mehrere Wochen hintereinander nur eine Handvoll Dartvolk den Weg zum Austragungsort fand. Woher ich das weiß? Nun, ganz im Gegensatz zur fadenscheinigen Sport1-Rubrik „Frag Elmar“, deren einzige Daseinsberechtigung darin verwurzelt liegt, maximal faulen Leuten universell eklatante Sachverhalte wie beispielsweise „Wie hoch muss ein Dartboard hängen“ oder „Wann sehen wir Shorty mal wieder bei der WM im Fernsehen“ in einer unerträglichen Dauerschleife zu beantworten, wird man in Haltern tatsächlich geholfen. Frag Elmar Kranz, und der Teamcaptain und Pressewart in Personalunion wird antworten – zumindest dann, wenn man seine Laune nicht schändlicherweise dadurch betrübt, während eines laufenden Matches seinen exakt vermessenen Tanzbereich zu betreten (Das Mitführen einer Wassermelone ist für den weiteren Ausgang einer solch inakzeptablen Grenzüberschreitung unerheblich). Betrachtet man nun jedenfalls den Leitgedanken, welcher eben jenen lehrreichen Informanten als treibende Kraft dereinst bewog, sich gemeinsam mit seiner Bo(a)rdcrew dem FTS-Zirkus anzuschließen, um diesen in unweigerlicher Konsequenz um eine bunt schillernde Facette zu bereichern, wären wir beim bereits viel zitierten und zur regen Teilnahme animierenden Motiv des Trainingseffektes und dem sich unter Wettkampfbedingungen Messen mit Spielern, die man eben nicht mit all ihren Eigenarten und spielspefizischen Tücken aus dem Effeff kennt, wie es bei all jenen, welche zur hausinternen Gefolgschaft gehören, irgendwann unentrinnbar der Fall ist.

In einem Land vor unserer Zeit

Wieso also dementsprechend nicht einfach Mal den Horizont erweitern, und die Zahl von Dartkollegen, deren ungefähr erreichten Score einer Aufnahme man allein anhand des Opulenz-Grades des von ihnen situativ verwandten Schmähwortschatzes zu ermitteln imstande ist, um ein paar frische, unverbrauchte Forschungsexponate amplifizieren? Nachdem man in Haltern ganz offensichtlich keine entscheidenden Gegenargumente zu dieser aufdringlich rhetorischen Frage konzipieren konnte, ward somit das FTS-Schicksal der Rien ne va plus angehörigen Herrschaften besiegelt. Damit indes jener Teamname – welcher übrigens im wahrsten Sinne des Wortes auf einer Schnapsidee (ob es sich beim ausschlaggebenden Getränk um White Russian handelte, bleibt ein ungeklärtes Mysterium) aus Zeiten beruht, zu denen Andreas, seines Zeichens gleichermaßen 1. Vereinsvorsitzender und Wirt des Alt Holtwick, anstatt mit Dartpfeilen auf Sisalfasern zu zielen, seine Präzision bis anhin als der Dude beim heroischen Werfen von Harzkugeln auf hölzerne Pinökel unter Beweis stellte und eine offensichtlich hochgradig fremdsprachenaffine Kegelschwester die nie enden wollende Suche nach dem heiligen Clubsound-Gral im Zustand völliger alkoholischer Eskalation und Kapitulation kopfschüttelnd mit einem, französisch einfach sehr viel wohlklingenderen, „Nichts geht mehr“ ein für allemal beendete – nicht allzu schnell, ob zu geringer Teilnehmerzahlen, Programm würde, galt es seitens der Veranstalter neues, darthungriges Publikum zu akquirieren. Die jüngere Generation von Euch muss jetzt ganz stark sein: Damals gab es Facebook noch nicht in deutscher Sprache, Social Media war eine revolutionäre Vision von Angela Merkel, ähnlich wie dereinst das Internet, und das gemeine Handy wurde noch zum Telefonieren statt zum Surfen (für weiterführende Informationen sag „Ok, Google…“) benutzt. Bekackt. Definitiv. Bewaffnet mit 50 Briefmarken, und hoffen wir für unseren pressesprechenden Erklärbären, dass wenigstens die selbstklebende Variante anno 2007 bereits als erfunden galt, teilte Elmar die eigens entworfenen und kopierten Eventplakate auf dem guten alten Postwege mit der Community. Und die Spiele konnten beginnen…

The Social Network

FTS Plakat Haltern am See 2007Dass sich die Veranstaltung zu einem nimmermüden Quotenhit auf festem Sendeplatz entwickeln würde, hätte in Haltern am See, in dieser Größenordnung zumindest, wohl niemand vermutet. Schließlich wollte man primär, ohne die filigranen Darthände allzu gierig nach der Weltherrschaft auszustrecken, nur die eigenen Trainingseinheiten erweitern, um sowohl die Vereinsleistung als auch die individuellen Fähigkeiten am Board positiv zu beeinflussen. Dabei ein paar neue Visagen kennenlernen, idealerweise vielleicht sogar das eigene Fluch-Portfolio um die eine oder andere kreative Wortschöpfung (Wanahakalugi Rama Lama Ding Ding Dong, Du Brett!) erweitern. Gewiss hatte der kleine Stapel Papier, den Briefbote Elmar auf die analoge Dartosphäre losließ, seinen Anteil am hiesigen Status Quo. Ein wichtiges Stichwort ist in dieser Hinsicht allerdings auch Mund-zu-Mund-Propaganda im Sinne von „Hey, schon gehört, in Haltern findet jetzt auch regelmäßig ein FTS-Turnier statt, lass uns doch da mal reinschauen“. Ja, werte Social-Media-Generation, es gab damals ein Leben außerhalb des Internets – und das gibt es grandioserweise auch noch heute (Really? Wtf, gib‘ mal den Link, pls!). Der hotteste Shit am News-Firmament lässt sich problemlos mittels einer gepflegten Face-to-Face-Kommunikation an mehrere Adressaten richten. Die Empfehlung eines Dartkollegen aus der Situation einer Unterhaltung heraus erscheint mir, welch tollkühne Behauptung, gar bedeutsamer zu sein,  als ein fadenscheiniges Hashtag (#deinernst) oder die aufgezwungene Kenntnisname von Pseudo-Neuigkeiten a la „Sören-Jonathan und Justin-Jeremies gefällt das.“ Gefällt mir ganz und gar nicht. Doch bevor hier Irritationen entstehen, sei folgendes determiniert: Auch ich finde es fast ausschließlich wunderprächtig, dass wir zwischenzeitlich das Privileg der sozialen Vernetzung genießen können. Doch um sich zu verbinden, muss man erst einmal jemanden kennen (so sähe jetzt zumindest meine ideale Reihenfolge eines solchen Prozesses aus 😉 ). Darum: Geht raus aus der Bude, trefft Euch, tretet gegeneinander an, tauscht Euch aus. Hört die Kalauer live, beispielsweise auf einem FTS-Turnier, und in Farbe, anstatt ein digitales Konglomerat aus Sparwitzen auf Eure Pinnwand zu kleben. Desweiteren lobt, kritisiert und kommentiert anstelle des schnöden Verteilens von „big likes“. Genießt einfach alle Offerten unserer modernen Welt, auch die der alten Schule. Amen.

Genie, Wahnsinn & Statistik

180 Karte FTS HalternApropos Amen. Im Endeffekt ist es absolut unerheblich, welchem Ruf die Teilnehmer des FTS-Turnieres in Haltern am See in Anbahnung ihres Erstbesuches letztlich gefolgt sind. Eventuell waren sogar einige dabei, die damals von der unwiderstehlichen, fast schon legendären, 180er-Karte gehört hatten, die der Verein in schweißtreibender Wertarbeit, unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen (so behauptet man jedenfalls) eigens für ihren zukünftigen Besitzer laminiert hat. Sie wurde dem, vom Glück geküssten, Spieler überreicht, so er es fertig brachte, einen Highscore zu werfen und verhieß ihm bei seinem nächsten FTS-Besuch ein kleines Gratisgetränk (Letzteres, im Wert von 1,30€, gibt es übrigens noch immer, wohingegen sich die Rien ne va plus’sche Basteleuphorie nicht bis in die Gegenwart hat retten können). Wie dem auch sei, was zählt ist, DASS die Leute den dienstäglichen Weg ins Alt Holtwick fanden und noch bis heute finden – und das reichlich. Nicht weniger als 5455 Teilnahmen bei 458 gespielten FTS-Turnieren umfasst die hausinterne Statistik mittlerweile – Das allein muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen.  Sollte nun übrigens ein ganz ein spitzfindiger Zeitgenosse den Zeigefinger ob der von mir auf der Infotafel zuoberst angepriesenen durchschnittlichen 20 und mehr Spielwilligen pro Woche erheben, wo man doch mittels einfacher Division der eben veröffentlichten Zahlen gerade mal auf derer zwölf käme, sei an dieser Stelle bemerkt: Beides stimmt! Das für unsere Zwecke relevantere arithmetische Mittel allerdings bezieht sich auf die laufende Saison 2016/17 und beweist, dass sich das FTS in Haltern am See durchaus auch zunehmender Beliebtheit erfreut, während es auf der anderen Seite auch ein ums andere Mal unwahrscheinlich viele Gewohnheitstiere begrüßt. Während aktuell für 115 Spieler das Debüt in Haltern gleichzeitig auch den letzten Vorhang bedeutete, kamen 222 Darter wieder, was annähernd eine beachtliche Zweidrittelmehrheit darstellt. Manche dieser unbelehrbaren Wiederholungstäter erwecken gar nachhaltig den Eindruck, als würden sie sich den Rest der Woche heimlich im Alt Holtwick verstecken und im Dunkeln dem nächsten Dienstag entgegenfiebern. Betrachten wir doch einmal die Top 15 der fleißigsten Teilnehmer, da diese in mehrerlei Hinsicht interessant ist:

andy-schummelt

Ein gewisser Andy P. aus D. versucht klammheimlich am geheiligten Statistikpult zu manipulieren. Er möchte übrigens nicht fotografiert werden!

Platz 1: 365 Jürges, Kai
Platz 2: 347 Cornelius, Matthias
Platz 3: 335 Langenberg, Klaus
Platz 4: 335 Schweder, Frank
Platz 5: 303 Kranz, Elmar
Platz 6: 216 Schrief, Michael
Platz 7: 191 Stephan, Jürgen
Platz 8: 126 Rüsing, Sebastian
Platz 9: 107 Haaß, Rainer
Platz 10: 94 Stute, Mirco
Platz 11: 92 Karau, Marcel
Platz 12: 88 Schubert, Ralf
Platz 13: 86 Foitizik, Damian
Platz 14: 85 Peifer, Andreas
Platz 15: 84 Karau, Achim
Was also können wir jetzt aus dieser geballten Ladung Statistik hilfreiches lernen? Nun, tatsächlich vieles! Beispielsweise, dass ein geschlossenes Mannschaftsauftreten für den erfolgreichen Fortbestand einer solchen Veranstaltung das A und O ist. Und Rien ne va plus präsentiert sich diesbezüglich exorbitant vorbildlich. Während ich im Zuge meiner noch sehr jungen Dartkarriere bereits auf FTS-Turnieren war, bei denen es lange nach Meldeschluss noch kein Verantwortlicher für nötig hielt, seinen Zuckerpopo an den Ort des Geschehens zu bequemen (was einen unwahrscheinlich inkompetenten Eindruck erweckt, das muss man leider mal ganz klar so äußern), vergeht in Haltern kein Dienstag, an welchem nicht mindestens drei Vereinsmitglieder (im Regelfall derer deutlich mehr) durch Anwesenheit glänzen.
Darüber hinaus blicken vergleichsweise viele Teilnehmer auf besonders langjährige Erfahrung im Bereich unseres unangefochtenen Lieblingssportes (wehe es fragt jetzt jemand „aber, aber, was ist mit Fußball?“) zurück. Wenn es im ersten Artikel dieser Serie über das FTS-Turnier in Hamm für die versierteren Routiniers noch darum ging, sich gegenüber den Scrubs in, bisweilen notwendigerweise engelsgleicher, Geduld zu üben, bietet sich für Anfänger und Neugierige kaum eine bessere Gelegenheit von den (und DEM) alten Hasen zu lernen als hier im Alt-Holtwick (Hach, da isser wieder. Ich kann einfach nicht mehr ohne dich texten, Hase 🙂 Allerdings hoffe ich, dass du nicht allzu bald wieder eines meiner Spiele schreiben musst – das hat mich vergangenen Dienstag doch mittelschwer peinlich berührt. Verzeih mir, der Wille für bessere Scores war definitiv da!). Im Normalfall beißt keiner von ihnen und wer nett fragt (anstelle durch Beratungsresistenz zu glänzen), was er, etwa beim Schreiben, besser machen könne, wird gewiss eine hilfreiche Antwort bekommen. Naja, gerät man dabei versehentlich ausgerechnet an Damian… – Sorry Leute, shit happens, da müsst Ihr durch. Seid in diesem Worst-Case-Szenario einfach ganz tapfer, im Bewusstsein der indiskutablen Tatsache, dass Ihr am Ende besser als jeder andere sämtliche Muskelzuckungen am Markerboard unterdrücken könnt (Wenn ihr diesen Kurs bestehen solltet, werdet ihr eine Psychowaffe sein! 😛 ).
Last but not least steht diese kleine Bestenliste auch für die erfolgreiche Kollaboration mehrerer Generationen. Obschon ich diesbezüglich keine einschlägigen statistischen Beweise vorlegen kann (Asche auf dein Haupt Kai, das hätte ja wohl auch noch drinsitzen können), behaupte ich jetzt völlig unverblümt und frei Schnauze, dass der Altersschnitt der Teilnehmer in Haltern minimal über dem vergleichbarer Veranstaltungen liegt, was sich durch eben jene Menschen begründet, die seit einer Dekade offenbar weder ohne Dart, noch ohne exakt dieses FTS-Turnier leben können und in der Konsequenz an jedem verdammten Dienstag supergeile Pfeile werfen. Doch zeichnet sich bereits ab, dass die jungen Wilden ihnen nacheifern und sich in Haltern ebenfalls wohlfühlen, wie man nicht zuletzt an Magic Marcis beachtlichem elften Platz feststellen kann. Auch Blondie und ja, selbst ich (wobei ich mich ganz sicher nicht mehr zu den jugendlichen Hipstern, immerhin jedoch zu den Anfängern zählen darf), haben rund die Hälfte aller Dienstage des Jahres im Alt Holtwick verbracht.
FTS Haltern Andy vs DamianEs scheint, bis hierhin, offenbar einiges für das von Rien ne va plus Haltern am See organisierte FTS zu sprechen. Doch vermag ich der schmackhaften Torte tatsächlich noch ein numerisches Sahnehäubchen aufzusetzen (oder alternativ, in der von mir bevorzugten Sprachversion: dem Einhorn Sternenstaub auf die rosa leuchtende Wallemähne streuen <3 ): Mit 4666 erzielten Bestleistungen (für den, ohne Zweifel erwähnenswerten, Anteil in Höhe von beachtlichen 0,02% zeichne ich mich übrigens höchst persönlich verantwortlich!), welche sich aus 1348 180ern, 785 High Finishes und 2533 Short Legs zusammensetzen, kann sich das Turnier qualitativ absolut sehen lassen – besonders im Hinblick darauf, dass in den Anfangszeiten die Anzahl der kompetierenden Wettkämpfer selten ein gerundetes Dutzend überstieg. Dem gegenüber endet gegenwärtig kaum ein Abend, ohne dass bedeutend mehr Bestleistungen fallen als das Teilnehmer zugegen sind. Sogar einen 10-Darter durften einige Anwesende im Jahre 2013 bestaunen, Kai obendrein höchst persönlich unmittelbar von der Front aus als Schreiber. Zwar ist man sich seitens der NRW-FTS-Offiziellen (ja, ich nehme meinen selbst auferlegten Recherche-Auftrag definitiv sehr ernst) nicht vollumfänglich einig, ob es im Rahmen der Serie schon jemals ein absolut perfektes Spiel zu bejubeln gab (falls jemand diesbezüglich fundierte Kenntnisse besitzt, immer her damit), allerdings darf man unabhängig davon auch ob dieser nahezu makellosen Leistung aus der Hand von Willi Becker ohne das geringste Zögern den imaginären Hut ziehen. Ja, in Haltern ist was los! Doch haltet ein: Nun keine falsche Scheu seitens derer, die sich wegen ihres bisherigen Leistungspensums derzeit noch nicht in der Lage sehen, die Statistik nachhaltig zu beeinflussen. Glaubt mir, jeder der Anwesenden hat irgendwann mal klein angefangen und auch ein mehrmaliger Turniersieger hat mal den einen oder anderen schlechten Tag. Kommt ins Alt Holtwick, vergewissert Euch selbst, und ich wette, ihr werdet bleiben!

In Haltern essen sie Hunde

Wie unfassbar gerne würde ich an dieser Stelle mit dem gebotenen, eventuell auch ein wenig mehr als nötig (obschon dies selbstverständlich absolut nicht meinem Stil entspräche), Maß an Theatralik diesen Absatz mit einem leidenschaftlichen „Denn auch ich bin geblieben“ einleiten, doch erscheint mir eine solche Aussage, gemessen zum einen an der Tatsache, dass ich erst seit April, was in Zeit nach Adam Riese nichtmals ein Dreivierteljahr bedeutet, Teil der FTS-Familie bin, zum anderen an den unzähligen Dienstagen, welche all jene Spieler im Alt Holtwick verbrachten, die die komplette Dekade durch regelmäßige Partizipation von sich reden machten, tendenziell inadäquat, wenn nicht sogar anmaßend. Was ich hingegen in vollkommener Abstinenz von Overstatement, enragiert und vollumfänglich ehrlich statuieren kann, ist: Das FTS-Turnier in Haltern am See ist eines meiner Liebsten, und ich besuche es immer wieder gerne.

Alt Holtwick Haltern am SeeDabei stand unsere Beziehung zunächst unter keinem allzu hellen Stern – und selbst, wenn man den Astralkörper dieser Floskel durch eine olle Funzel ersetzte, es wäre noch immer übertrieben. Die gar horriblen Ereignisse trugen sich Mitte Mai zu (und ja, ich bin schrecklich zart besaitet, das ist fälschlicherweise irreparabel in meinen Murmeln so programmiert worden – ich schätze, Gott hasst mich). Ich befand mich an diesem Tage auf meiner sprichwörtlichen Jungfernfahrt. Zum ersten Mal verließ ich, im Schlepptau von Stahlpfeilsportveranstaltungscosmopolit und Leute-Kenner-Nr.1 Hogga, den heimischen Borghorster FTS-Hafen gen unbekanntes Territorium. Wie aufregend. In positiver Hinsicht – noch! Am Ende des Abends tat ich das, was ich, neben der herausragenden Fähigkeit, unter Wettkampfbedingungen dank phantasiebeseeltem Kopfkino mitunter einen hundsmiserablen Dart ans Board zu bringen, am allerbesten auf der Welt kann: Ich weinte. Genaugenommen befand ich mich am Rande des Wahnsinns, voll trotziger Überzeugung glühend, niemals wieder an diesen graumsamen Ort des Verbrechens zurückzukehren. Zunächst schien alles gut zu sein. Noch bei unserer Ankunft bewunderte ich staunend und guter Dinge die einladend wirkende, wunderhübsche Fachwerkfront der Lokalität. Und dann begann das Blutbad… Tohuwabohu. Viele Menschen, wenig bekannte Gesichter, dafür einige mutmaßlich (!) mürrische Blicke. Ich werde mit einem zünftigen „Oh. Guck mal. Noch ’ne Frau. Aber mitspielen wolltest du ja wohl nicht, oder?“ begrüßt. Nein, auf gar keinen Fall. Mein Name ist Lohse, ich hätte hier gerne eingekauft. In diesem Ton kommen wir nicht ins Geschäft… Schließlich schaffe ich es doch noch auf die Teilnehmerliste. Ich brauche jetzt definitiv ein Bier, und zwar subito. „Frauenbier oder Warsteiner?“ „Warsteiner, bitte!“ „Warsteiner? Also ich hab‘ auch Frauenbier.“ „Nein, danke. Warsteiner, bitte!“. „Warsteiner also?“ „Ja, bitte.“ In den Lautsprechern der Musikanlage gibt Joe Cocker sein holotisches Balladenrepartoire in zweierlei Hinsicht erschöpfend zum Besten. Ich darf an Board 2 im Wintergarten spielen, während rechts von mir urplötzlich das Chaos ausbricht, da offensichtlich vor einigen Tagen ein widerporstiger Chelm vergessen hatte, die Tafel von den notierten Scores zu befreien. Rien ne va plus. Ich befinde mich bei meiner ersten Aufnahme. Während ich mich anschicke, zum zweiten Wurf auszuholen, hetzt des Wirtes rechte Hand, mit einem feuchten Lappen bewaffnet, wie von der Tarantel gestochen VOR mir quer über das Oche, hin zum Corpus Delicti. Ich bin fassungslos. Mein ebenfalls leicht irritierter Gegner (diese vermaledeiten Fleischer-Zwillinge. Ich schaffe es einfach nicht, sie auseinanderzuhalten. Sorry Jungs 🙁 ) bietet mir an, meinen Dreisatz zu wiederholen, doch es ist zu spät. Ich habe innerlich längst beschlossen, dass ich mich an Ort und Stelle nicht wohlfühle – und spiele auch dementsprechend. Nein, hierher würde mich nicht mal mehr ein Einhorn komplementieren können. Nimmer nie! Zwei Wochen später bin ich wieder da. Die inzwischen entflammte, unstillbare Gier nach Punkten und Hoggas unwiderstehlicher, gänzlich auf Sicherheit im Straßenverkehr ausgelegter, Fahrstil haben mich quasi dazu gezwungen ein weiteres Mal den Spritnomaden zu mimen. In Haltern erinnert man sich noch an mich, schließlich bin ich eine Frau und benötige keine denkwürdigen sportlichen Leistungen zu diesem Zwecke. Manche der anwesenden, zum Veranstalterteam gehörigen, Herren finde ich irgendwie fortwährend seltsam und griesgrämig. Dessen ungeachtet verläuft dieser Abend exorbitant erfolgreich: Ich weine nicht. Applaus, bitte!

Ein Käfig voller Narren

Im Hause Soccerworld Steinfurt sieht der vielbeschäftigte Dart-Guru Hogga unterdessen, mit Blick auf die aktuelle FTS-Herren-Rangliste, nur noch sehr selten die Notwendigkeit für Auswärtsspiele gegeben. Man(n) hat genügend Punkte. Frau auch. Dennoch fahre ich regelmäßig, häufig auch alleine (Ich bin ein ausgezeichneter Fahrer!), nach Haltern. Zum einen natürlich, um irgendwann hoffentlich den garstigen Dämon in mir zu besiegen, der sich fast permanent dafür verantwortlich zeichnet, dass nur im Laer’schen Einhorntempel die Darts geradeaus oder gar ins richtige Triple fliegen. Zum anderen jedoch, und das ist tatsächlich der schwerer wiegende Grund, weil ich es im Alt Holtwick uneingeschränkt angenehm finde. Und das wiederum liegt vornehmlich an diesem liebenswert schrulligen, charmant chaotischen Haufen, welcher sich selbst „Rien ne va plus“ nennt.

FTS Alt Holtwick Haltern Andreas & MiriSchicke ich mich an, wie eigentlich immer, zu spät zu erscheinen, kann ich mir absolut sicher sein, dass die liebe Ute schon, perfekt getimed, beginnt, mein Dartbierchen (Warsteiner, bitte 😉 ) zu zapfen, alsbald sie mich, auf einige hundert Meter Entfernung, anstöckeln hört. Und wie unglaublich hinreißend sie damals, am Tage meiner Nabelbruch-OP, um mein Wohlbefinden besorgt war, erwähnte ich ja bereits. Der Dude nimmt meine, vor einiger Zeit beifällig erwähnte, Passion für Bon Jovi und Guns’n’Roses an jedem einzelnen Dienstag eminent ernst, und erlöst mich in Konsequenz von all dem Bösen, was sich Cocker-Ballade nennt. Wenn Andreas nicht gerade den umschwärmten DJ mimt, dann bereitet er in seiner Hexenküche zu allem Überfluss auch noch leckerstes Zigeunerschnitzel und nicht minder schmackhafte Currywurst zu. Nicht, dass ich jemals schon eigeninitiativ etwas bestellt hätte. Denn: Um es mit den schmeichelhaften Worten eines Mannes aus Dülmen, der bevorzugt, anstatt auf seinen tatsächlichen Namen, kurz und knackig auf „Hässlich“ anschreiben lässt, zu formulieren: „Ey, was los, die Miri, dat is‘ ne richtige Buffetfräse!“ Exakt. Es würde an dieser Stelle definitiv den Rahmen sprengen, mich bei jedem einzelnen zu bedanken, der mich in Haltern (und nicht ausschließlich dort) als nimmersatten Mitesser ein ums andere Mal erträgt oder, noch besser, aktiv unterstützt – es sind derer einfach zu viele. Gerade deshalb darf man mir jedoch blind vertrauen, wenn ich das Essen im Alt Holtwick lautstark anpreise. Ich habe es mehrfach getestet, dafür gibt es der Augenzeugen reichlich 😛 . Frank trägt mich derweil gänzlich ohne geschlechterspezifische Diskussion in die Teilnehmerliste ein. Einmal hat er mich zwar, als ich gerade ausnahmsweise (!) versehentlich schreiben musste (*hust*), mit einem seiner Pfeile getroffen, mit dem Ergebnis einer Tortureporn-tauglichen, martialischen Fleischwunde meinerseits, aber ich denke, dass hinter diesem Attentat keinerlei Absicht steckte. Im Zweifel für den Angeklagten – und den muss man in diesem ganz speziellen Fall einfach mögen. Nur für diesen Artikel fotografieren durfte ich ihn nicht. Weil er erschütternderweise befürchtete, ich könnte erwähnen, dass er in seinem Alter noch Pokemons fängt (oder jagt, oder beides? Ich bin da leider in keinster Weise in der Materie. Mein Tamagotchi hat damals einfach bloß Pipi-Kacka gemacht). Was denkt er bloß von mir? Ich bin da jetzt offen gestanden schon minimal pikiert und so. Tsss. Dann hätten wir noch Kai, der sich neben dem zuletzt erwähnten einarmigen Banditen heuer für die FTS-Leitung verantwortlich zeichnet und darüber hinaus der Godfather of Statistik ist. Kai schwebt nicht nur manchmal mit lustigen Zehenschuhen durch Alt Holtwick, sondern ist so uneingeschränkt nett, dass ich ihn nicht mal bei meinem ersten Besuch in Haltern doof fand. Zugegeben, ein mögliches Erklärungsmodell für diesen höchst merkwürdigen Zustand liefert die Tatsache, dass er an diesem ausführlichst geschilderten Abend gar nicht zugegen war. Ich vertrete allerdings die These, dass der wahre Grund für meine hemmungslose Sympathiebekundung auf der Faktizität beruht, dass Kai mit seinem steten schelmischen Feixen, nebst geheiligter E-Zigarette, die fleischgewordene Kreuzung aus Major Raupe und der Grinsekatze zum Besten gibt. Aber nun genug der Süßholzraspelei, sonst kommen wir zu spät zum Tee. Elmar, Falk, Siggi, Klaus, Max, und ja, auch du Mühli (Gemeiner, herzloser Stalker! Einigen wir uns auf unentschieden?) – Ihr alle seid primär eines: Absolute Unikate, genau wie Euer FTS-Turnier. Ob ich glaube, dass Ihr den Verstand verloren habt? Ich fürchte, ja. Ihr seid übergeschnappt, habt eine Meise, seid nicht ganz bei Sinnen. Aber wisst Ihr was? Das macht die Besten aus! Chapeau.

Das beste kommt zum Schluss

FTS Haltern Kai Andi MühliPerfektion ist weder ein Allheilmittel, noch der einzig opportune Schlüssel um die geheiligte Pforte des Erfolges zu öffnen. Ganz gewiss ist in Haltern am See nicht jedes Detail vollumfänglich makellos. Hier ist am Oche eine Schraube locker, da schwört Hase, dass das Board nicht auf exakter Höhe angebracht ist und andernorts schreibt mal wieder kein Stift richtig. Der Wintergarten macht dieser Tage seinem Namen alle nur mögliche Ehre. In ihm ist es mitunter so kalt, dass einige (selbstredend auch das hier bloggende eiskalte Händchen) es vorziehen zumindest die Schreibarbeit in wärmender Jacke zu verrichten (Vorheizen nicht vergessen Andi, vorheizen 😉 ). Die Herrschaften des Hauses sind absolut schmerzfrei, was das Bedienen während laufender Partien betrifft, während die Tische manchmal ohnehin zu eng stehen, um den nötigen Abstand zum spielenden Volk (wir erinnern uns an Elmars genau bemessenen Tanzradius) jederzeit einhalten zu können. Hier und da kann es vorkommen, dass einem derart versierte, einem schwachen Herzen das Fürchten lehrende, mürrische Blicke begegnen, das selbst ein Machete schwingender Danny Trejo in Erwägung ziehen würde, sein, zweifelsohne bemerkenswertes, Repertoire um jene Mimik zu erweitern. Und trotzdem ist es schön in Haltern, und trotzdem verbringt man dort Dienstag um Dienstag angenehme Abende und trotzdem kommen einige Leute seit vielen Jahren immer wieder. Nehmen wir uns ein letztes Mal ein Beispiel an Matthes: Vor jener viel zitierten Dekade erfuhr er über einen Mannschaftskollegen vom hiesigen Turnier. Er kam, sah und blieb und bringt es mittlerweile auf nicht weniger als 347 Teilnahmen, womit er, sieht man von Kai ab, jedes Vereinsmitglied von Rien ne va plus überholt hat. Zugegeben, von Marl aus mag das Alt Holtwick keine unüberwindbare Weltreise sein, deren Für und Wider man erst stundenlang abwägt, bevor die finale Entscheidung über die abendliche Freizeitgestaltung schlussendlich fallen kann, doch kommt NIEMAND, selbst derjenige, der die Spielstätte fußläufig erreichen kann und auch der gierigste Punktegeier auf Gottes Erdboden nicht, 347 Mal zu einer Veranstaltung, auf welcher er sich nicht auf die eine oder andere Weise wohl und willkommen fühlt. Und genau DAS, und nicht die Perfektion im Hinblick auf allein die technischen Aspekte, die zu einem FTS-Turnier selbstredend dazu gehören, ist des Pudels Kern, die Antwort auf den Sinn des Lebens, das Ende der Suche nach dem heiligen Gral. In Haltern fühlt man sich auf ganz spezielle Art zu Hause – Es erklingt, imaginär versteht sich, die Realität ist Gott lob ja Guns’n’Roses wie wir inzwischen alle erfahren durften, eine skurrile Klaviatur, die entfernt an ein Absurditätenkabinett erinnert. Und wer, wenn nicht ich, würde sich an genau einem solchen Ort absolut perfekt aufgehoben wissen? Mein Herz schlägt für Unikate, mein Herz schlägt für Rien ne va plus Haltern am See und das dortige FTS. Und da ich bin ganz sicher nicht allein. Vergewissert Euch doch bei Gelegenheit einfach persönlich! In diesem Sinne… Game On!

Post Scriptum

Ich möchte mich aufs allerherzlichste ungeniert explizit bei einigen Mitgliedern Rien ne va plus‘ im Speziellen bedanken, weil sie mir bei der Entstehung dieses Artikels unendlich viele Fragen beantwortet haben, mir Bildmaterial zukommen ließen, aus dem Nähkästchen plauderten, Statistiken wälzten und sich mit dem Fotoapparat raus in die Kälte gestellt haben – einfach nur, weil ich sie darum gebeten habe. So viel Mühe, Eigeninitiative und Hilfsbereitschaft ist keineswegs der Regelfall und ich bin diesbezüglich absolut sprachlos und überwältigt. Aber genau das beweist nur, dass ich Euch völlig zu Recht in mein einhornverliebtes Dartherzchen geschlossen habe. Kai, Elmar, Andreas: Ohne Eurer Zutun hätten meine Worte nicht annähernd das werden können, was sie am Ende geworden sind. Danke! Ich drück Euch!

PPS

Um hier nachhaltig noch ein wenig zu Kommunikation und Interaktion zu animieren, folgende Kompetition: Wer mir bis zum Heiligen Abend ALLE hier wortakrobatisch verwursteten Filme (sei es als Überschrift oder auch via Zitat) nennen kann, dem gebe ich beim nächsten Mal mindestens ein, wenn nicht sogar zwei Getränke aus! 😉 Die genaue Anzahl der zu entdeckenden Schauspielkunst gebe ich alsbald an dieser Stelle bekannt.


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