Ein ♥ für Tiere – und mich selbst…!
What really counts: Unique Content, Visitors, ANIMALS – Wie einzigartig ist Dein Tier?
Unter der Prämisse, dass jedes Haustier sowohl individuell ist als auch frisst, ruft ROYAL CANIN® aktuell zu einer großen Foto-Aktion auf, die Hunde- und Katzenhalter gleichermaßen anspricht: Unklompliziert einen besonders schönen Schnappschuss seines treuen Vierbeiners auf der Aktionsseite* hochladen, ein paar aussagekräftige Worte dazu verlieren und schon bekommt man das Ganze zur Belohnung als hochwertige Printversion (Format leider nur 10×15), die Herrchen und Frauchen sich anschließend in einem wählbaren, nahegelegenen Fachmarkt (Teilnehmende Händler sind u.a. diverse Fressnapf*- und Raiffaisen-Filialen), in welchem übrigens eine Kopie des entstandenen Kunstwerkes ausgestellt wird, kostenlos abholen können. Zu gewinnen gibt es selbstverständlich auch etwas: Unter allen „Foto-Galeristen“, wie Royal Canin die Partizipanten nennt, verlost der Nahrungshersteller folgende Preise: Während Platz 2-4 mit einem, auf die besonderen Bedürfnisse des entsprechenden Tieres abgestimmten, Jahresvorrat ROYAL CANIN®bedacht werden, winkt als Hauptgewinn ein professionelles Fotoshooting für den blitzlichtaffinen Vierbeiner, zu welchem er natürlich von seinen beiden Dosenöffnern (Die Anreisekosten für eine Fahrt 2. Klasse mit der Deutschen Bahn, sowie eine eventuelle Übernachtung übernimmt der Veranstalter) begleitet werden darf.
She Loves You, Yeah Yeah Yeah – Wider die Macht der Gewohnheit
Eine witzige Aktion, bei der mich vor allem die Vorstellung, wie mein vollends eigenwilliger und dickköpfiger Kater Gimli den Tierfotografen mit scharfkralligen Argumenten das Fürchten lehrt, über die Maßen amüsiert und daran erinnert, wie ich dereinst, mit dicken Topfhandschuhen notdürftig geschützt, versuchte, das königliche Fell wider den Willen seines Trägers zu bürsten (Wenn ihr mögt, schaut hinsichtlich der Haarpflege auch gerne bei diesem Beitrag vorbei). Zeit für einen zufriedenen Seufzer, denn: In den 13 Jahren, die mein kleiner roter Zwergenteufel und ich inzwischen zusammen leben, haben sich unwahrscheinlich viele, schöne Erinnerungen an ganz besondere Augenblicke angesammelt, welche man nur allzu gerne vergisst, wenn seine Hoheit mal wieder im ungünstigsten Moment zur sofortigen Audienz bittet. Und da wären wir auch schon beim ersten, noch naheliegensten, Denkanstoß, den der Aufruf zur Foto-Aktion 2017 von ROYAL CANIN®* mir gegeben hat: Erfährt mein Kater nach einer so langen, gemeinsamen wilden Ehe noch genügend Wertschätzung und Aufmerksamkeit von mir?
Gimli war für mich immer – und ist das auch bis heute – mein Baby (Im wachsenden Bewusstsein der immer lauter tickenden biologischen Uhr in Verbindung mit meinem zurückgezogenen Lebensstil, welcher eine Suche nach dem einen Menschen nicht unbedingt begünstigt, neige ich inzwischen sogar dazu, zu sagen, dasjenige Kind, was ich niemals haben werde.). Seit er 2004 als winzige, unbeholfene Kitten in mein Dasein trat, gab es, grob überschlagen, in Addition etwa vier Wochen, in denen wir getrennt waren. Jeder einzelne Tag dieses Zeitraumes war vollumfänglich seltsam für mich, denn ein entscheidender Teil von mir fehlte. Aktuell nicht unbedingt mit Wohlstand gesegnet, kaufe ich lieber für mich selbst eine billige Tafel Schokolade statt meiner bevorzugten Sorte, damit zumindest Gimli ausschließlich das bekommen kann, was er am liebsten frisst (Während in Sachen Nassfutter, völlig unabhängig von Marke und Geschmacksrichtung, seine Affinität proportional zum enthaltenen Saucenanteil steigt, rührt er Trockennahrung fast ausschließlich aus dem Hause Perfect Fit* an). Obschon ich im Laufe der Jahre eine, zu Beginn nur sehr latent vorhandene, stattliche Katzenhaarallergie kultiviert habe, gab es keine einzige Sekunde, in welcher ich in Betracht gezogen hätte, Gimli aus besagten gesundheitlichen Gründen abzugeben – nicht einmal innerhalb meiner Familie. Manchmal, wenn ich mir vor Augen rufe, dass 13 Jahre nicht unbedingt das Paradebeispiel für den sprichwörtlichen Pappenstiel sind, und sehe, dass einige Futtermittelhersteller den Katzenruhestand schon ab einem Alter von verflixten sieben Lenzen ausrufen, nimmt mir die Angst vor dem Tag, der irgendwann (In ganz ganz ferner Zukunft!) unausweichlich kommen wird, die Luft zum Atmen und füllt meine Augen, während ich gerade diese Zeilen tippenderweise forme, mit stummen Tränen. Miri ohne Gimli? Unvorstellbar! Doch zeige ich ihm auch, wie unfassbar wichtig er mir und wie exorbitant groß sein Platz in meinem Herzen ist?
Die absolut ungeschönte, traurige Wahrheit ist: Nein. Das tue ich nicht. Schlimmer noch, ich verwende sehr viel mehr Aufwand darauf, ihn in vielerlei Situationen spüren zu lassen, dass er mich nervt. Wenn er unaufhaltsam miaut beispielsweise, während ich gerade einfach nur meine Beine hochlegen und den Feierabend genießen möchte. Wenn er immer wieder die selben Sachen vom Schrank schmeißt. Wenn er möchte, dass ich ihm eine Tür öffne, die er sonst ohne weiteres eigenständig zu überwinden weiß, wenn ich gerade mitten im Training bin… Die egoistische Frage, die ich mir in solchen Augenblicken gerne zu stellen pflege, ist: „Och Mensch, Gimli, warum bist du in letzter Zeit bloß derart schrecklich unleidlich?“ Die eigentliche, die wirkliche Krux jedoch, wird einem erst – dann allerdings so richtig schonungslos – bewusst, wenn man für einen Moment die Perspektive wechselt, und die Problematik mit vier Samtpfötchen von unten betrachtet: „Frauchen, was stimmt denn mit mir nicht? Früher hast du mich doch auch lieb gehabt, warum jetzt nicht mehr? Was soll ich noch tun, damit Du mich wieder siehst und mir wenigstens ein kleines bisschen Aufmerksamkeit schenkst?“ Und wieder Tränen. Haargenau so muss es sich für meinen kleinen, agilen Rentner anfühlen, obschon ich sicher bin, dass Gimli höchst selbst die Fragestellung, mit vollstem Recht wohl bemerkt, etwas weniger höflich formuliert hätte.
So darf, kann und wird es definitiv nicht weiter gehen – Das verspreche ich niemandem von Euch, meinem treuen Kater dafür umso gewisser! Eine wichtige Erkenntnis, deren Offenbarung sich im Grunde genommen die ganze Zeit nicht greifbarer, direkt vor meiner Nase, hätte anbiedern können. Es frustriert mich, macht mich traurig und vor allem unerhört wütend auf mich selbst, die Wahrheit nicht erkannt und die Schuld ausschließlich bei meinem Haustier gesucht zu haben. Umso wichtiger ist es, sie nun endlich, besser spät als nie, klar und deutlich zu sehen – und Konsequenzen daraus zu ziehen! Ich kann all die vergangenen Abende, an denen sowohl ich als auch, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, Gimli einsam und enttäuscht ob des anderen ihrer Wege innerhalb unserer vier Wände gingen, leider nicht rückgängig machen. Aber dafür Sorge tragen, dass die neuen Tage, die da kommen, wieder bessere werden, das kann ich – und das werde ich, erfüllt von Vorfreude! Übrigens: Obschon ich, offensichtlich erwiesenermaßen, mitnichten das uneingeschränkte Kompetenzzentrum in Sachen intakter zwischenmenschlicher Beziehungen in Persona darstelle (Dieses Defizit jedoch gleiche ich durch ein äußerst präzises Händchen bei der Auswahl mir und meinem Seelenheil langfristig schadender Personen aus!), wage ich dennoch zu behaupten, dass sich ein Teil der voran geschilderten Einsichten relativ mühelos auch auf humanexklusive, heimische Krisenherde anwenden lässt!
★ Enlightenment to go ★
Kommt Eure Mietze neuerdings auf die wahnwitzigsten Ideen, welche untypisch für Sie und eventuell störend für Dich sind, such die Schuld nicht bei Deinem Vierbeiner, sondern fang mit der Ursachenforschung ohne Umschweife bei Dir selbst an! Frag Dich, inwieweit Du vielleicht Dein Verhalten oder Aspekte im Umfeld Deiner Katze verändert hast, was wiederum für die kleine Fellnase zum unangenehmen Stressator geworden sein könnte, der eine mögliche Erklärung für die plötzlichen Allüren liefert. Darüber hinaus werdet niemals müde, Eurer Liebe und Zuneigung nicht bloß Worte, sondern auch Taten folgen zu lassen – schenkt dem Tier Zeit und Aufmerksamkeit und Ihr werdet ganz sicher belohnt!
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I(a)MPERFECT – Ein ♥ für Makel
Gimli ist gleich in zweierlei Hinsicht ein ästhetisches Mängelexemplar. Die Gründe für den ersten Schönheitsfehler, wie man es im Volksmund so gerne betitelt, liegen tief in seinem Erbgut verwurzelt und sind somit ein vollumfänglich rassespezifisches Problem: Er ist kein Rottweiler – obschon Personen, die jener herzensguten Hunderasse aggressives Verhalten unterstellen, und noch dazu versuchen, meinem Kater postoperative Fäden zu ziehen und/oder Spritzen zu verabreichen, diesbezüglich eventuell anderer Meinung sein mögen (O-Ton Veterinär:“Hilfe! Nun, die Fäden fallen früher oder später auch von alleine aus. Packen Sie ihren kleinen Terroristen lieber mal wieder ein.“). Das zweite, diesmal tatsächlich jedwedem Anfluges von Humor entbehrende, Odium ist die sogenannte Polydaktylie – eine, für Katzen nicht vollends unübliche, angeborene anatomische Besonderheit, welche sich durch eine, gegenüber dem Standard der jeweiligen Spezies, erhöhte Anzahl von Zehen äußert. Fürwahr, Sir Gimli lebt von jüngsten Kindesbeinen an nicht nur auf sprichwörtlich großem Fuße.
Das komplexe Dualsystem an überzeugenden Argumenten für die Anschaffung eines Haustieres setzte sich damals entsprechend wie folgt zusammen: A) Meine Mum hatte wie aus dem Nichts plötzlich eine zuckersüße Kitten. So ein kleines flauschiges Etwas benötigte ich logischerweise auch, und das zeitnah. B) Mit diesen absolut überdimensionierten Pfötchen sah Gimli, der ursprünglich Shakespeare heißen sollte, allerdings weder entsprechende Attitüde, noch angemessene Manieren zur Schau stellte, schlicht und ergreifend noch mindestens um 200% charmanter aus als ein „normales“ Katzenbaby. Wie also hätte ich da widerstehen sollen? Exakt – überhaupt nicht und so wurde ich relativ spontan Mama. Obschon Gimli und ich ein ganz wunderbares Team sind, möchte ich auf keinen Fall unerwähnt lassen, dass der Weg, wie die Jungfrau zum Kinde zu kommen, mitnichten derjenige ist, den man beschreiten sollte.
★ Enlightenment to go ★
Ein tierischer Mitbewohner bedeutet eine Menge Verantwortung – und das idealerweise über sehr sehr viele Jahre. Dementsprechend möchte ich jeden, der mit dem Gedanken einer Anschaffung spielt, bitten, sich das Ganze unwahrscheinlich gut, unter Betrachtung aller Für und Wider, zu überlegen und nichts zu überstürzen. Ich persönlich habe meine damalige Kurzschlusshandlung zwar nie bereut, doch weiß ich nur allzu gut, dass es leider viel zu viele Tiere gibt, die weniger Glück haben, deren neue Halter ihrer nur allzu schnell überdrüssig werden und die armen Seelen schließlich im Heim landen. Das gilt es unter allen Umständen zu vermeiden!
Deshalb: Think twice!
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Einzigartigkeit ist ein vielschichtiges Konstrukt. Während ein Gros von unterschiedlichsten Charaktereigenschaften am Ende ein jedes Individuum formt, sind es speziell gerade optische Reize, die einem bereits auf den ersten Blick Außergewöhnlichkeit verleihen. Bezüglich einer Samtpfote kann das zum Beispiel eine besondere Fellfärbung oder eben, wie in Gimlis geschildertem Falle, eine kleine evolutionäre Anomalie sein. Zu meiner großen Freude nämlich, habe ich den Eindruck, dass der tierliebe, herzensgute Mensch seinem Vierbeiner gerne auch solches „verzeiht“, was so manch ein einfältiger Ignorant behindert oder gar abartig titulieren würde. Zur Erklärung des Gemeinten eignet sich die rührende Geschichte des kleinen einäugigen Katers Sir Stuffington, welche vor einigen Jahren unter allen Katzenfans eine riesige Welle von Zuneigung und Mitgefühl in den sozialen Medien auslöste, ganz hervorragend: Während Abertausende das kleine, vom Schicksal so sehr gebeutelte, Kerlchen am liebsten vom Fleck weg adoptiert hätten, gab es auch vereinzelte Stimmen, die dieser „Laune der Natur“ gar sein Recht auf Leben abgesprochen haben. Zum Glück sind letztere, fehlgeleitete Geister nur Einzelfälle und die wunderbare Mehrheit findet den Kater trotz, oder gerade wegen seiner offensichtlichen Makel absolut zum Anbeißen. Und genau an diesem Punkt hat mein Gehirn an- und die Maschinerie in Gang gesetzt. Versteht mich nicht falsch, ich finde es wirklich ganz fantastisch, dass es so unfassbar viele Personen gibt (mich eingeschlossen), die auch ein, gemessen an vorherrschenden Maßstäben und Meinungen, nicht als normal geltendes Tier aufnehmen würden. Punkt. Die Frage (bzw. vielmehr ein ganzer Katalog davon), die ich mir allerdings, noch immer inspiriert durch diese einfache Foto-Aktion*, gestellt habe, ist eine andere:
Warum gehen die Menschen, egal wie großherzig sie sonst auch sein mögen, mit sich selbst immer übertrieben hart ins Gericht? Warum sind sie mit Freuden bereit, ein mit Stigmata behaftetes Kätzchen aus tiefster Seele zu lieben, während sie der Anblick ihres eigenen Spiegelbildes ob der kleinsten Auffälligkeit mit Unbehagen und Selbstzweifeln erfüllt? Warum hassen wir die eigenen Makel so sehr, während sie uns bei unserem Gegenüber nicht stören, wir sie vielleicht sogar, darüber hinaus, noch anziehend finden? Warum streben wir so sehr nach einer Perfektion, die wir niemals erreichen werden? Natürlich, als Mitglied der Gesellschaft ist jeder einzelne von uns, ganz zwangsläufig, täglicher Besucher eines Jahrmarktes von Eitelkeiten. Die Medien knechten uns mit utopischen Vorbildern und Ansichten, denen sich ganze Industrien anschließen. Viele, die mit sich selbst unzufrieden sind, kompensieren dies durch aufgesetztes Selbstbewusstsein, und indem sie andere diffamieren um sich selbst besser zu fühlen. Die Folgen davon sind, dass das, was uns als normal suggeriert wird, ein Zustand ist, dem vermutlich 95% aller Leute nicht entsprechen. Trotzdem dies eine mehr als beachtliche Mehrheit der Menschen betrifft, fühlen sich diese ausgegrenzt und einer geächteten Randgruppe zugehörig. Verkehrte Welt. Am Ende jedoch ist es jeder einzelne höchst selbst, der zu Hause vor seinem eigenen Spiegel steht und reflektiert, was er sieht. Warum lassen wir es zu, dass wir uns ohne triftigen Grund schlecht fühlen? Warum erlaube ich dem Antlitz, welches mich von der anderen Seite aus mitleidig anstarrt, mir Kummer zu bereitet? Warum bin ich nicht in der Lage, ein beschwingtes „Hey, Du bist zwar nicht unbedingt perfekt, aber gerade deshalb finde ich dich total super!“ an mich selbst zu richten? Es würde so vieles einfacher machen… Denn wer mit sich selbst im reinen ist, und in Folge dessen diesen vermaledeiten Vanity Fair erhobenen Hauptes betritt, der bietet all den Kompensations-Dissern und sich klein fühlenden Großmäulern keine Angriffsfläche. Klingt vollumfänglich einleuchtend für mich. Und doch finde ich im Bewusstsein all dessen keine ansatzweise zufriedenstellende Antwort auf meine Fragen. Es scheint einfach Punkte im Leben zu geben, an denen die Logik an ihre Grenzen stößt. Auch im Falle einer Denkerin. Verdammt… Dennoch waren all jene Gedanken meinerseits nicht vergebens, denn auch wenn ich bis dato die Wahrheit nicht kenne, so bin ich doch auf der Suche. Und nur wer den Mut hat etwas zu verändern, selbst dann, wenn er den Weg noch nicht kennt, der wird am Ende etwas erreichen. Das hoffe ich zumindest.
★ Enlightenment to go ★
Obschon Perfektion ein im Grunde klar definierter Begriff ist, ist es nichts, was sich in dieser Form als Maßstab für ein Menschenleben heranziehen lässt. Wir alle sind Individuen, und so einzigartig wie wir selbst sollten auch unsere Vorstellungen von Perfektion sein – persönlich und eben nichts, was von außen an uns als erstrebenswertes Vorbild herangetragen wird. Perfektion kann so vieles sein: Zufriedenheit, Glück, Liebe, ein Sonnenaufgang über dem Meer – aber doch bitte keine kerzengerade Stubsnase, zwei pralle Hände voll Silikon oder sonstige ästhetische Algorithmen. Der Schlüssel zu dieser Erkenntnis liegt in jedem Einzelnen von uns selbst. Und auch wenn es ganz gewiss nicht immer leicht sein mag, sich gegen ein vorherrschendes Bild aufzulehnen, sollte die Aussicht auf Selbstakzeptanz, von der so viele weiterführende, das Leben so viel wertvoller machende, Faktoren abhängen, Grund genug für uns sein, sich dem Kampf zu stellen. Ein ♥ für Makel. Auch sie gehören zu dem großen Ganzen Mensch, wie all die inneren Werte und Charaktereigenschaften. Ein ♥ für uns selbst, so wie wir sind, nicht so, wie andere uns gerne hätten.
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To make each day count – Weil jeder Tag zählt!
Wer mich kennt, der weiß, dass es kaum eine Situation im Leben gibt, zu der ich als ausgewiesener Film-Freak nicht ein passendes Leinwandzitat parat hätte. Und auch für die folgende Erkenntnis, zu der mich noch immer die Foto-Aktion 2017 von ROYAL CANIN®*, diesmal wieder etwas näher an der Materie, geführt hat, gibt es meiner Meinung nach keinen besseren Einstieg als die Worte Jack Dawsons aus Titanic. Jeder Tag, jeder noch so winzige Moment, zählt, und wir sollten, statt uns an Misserfolgen und traurigen Augenblicken festzubeißen, die Erinnerungen an Gutes – auch dann, wenn es nur Kleinigkeiten sind – im Herzen sammeln. Dort, und auch in Form von greifbaren Andenken, die es uns in schwermütigen Situationen erleichtern, unsere Gedanken auf etwas Schönes zu fokussieren. Als ich noch vor etwas mehr als einem Jahr meine Welt in bester Ordnung glaubte und Gimli nicht nur ein Frauchen, sondern auch ein Herrchen hatte, war es selbstverständlich, die verschiedensten Ereignisse in Form von digitalen Bildern festzuhalten. Was im Zuge eines Urlaubes, wie etwa im Falle unserer Reise ins wunderschöne Schottland, oder auch in Verbindung mit unseren vielen kleinen Ausflügen ins Um- und Ausland, welche ich niemals ohne Spiegelreflexkamera im Gepäck antrat, noch vollkommen selbstverständlich ist, ging während unserer gemeinsamen Zeit gar so weit, dass annähernd alles zum gefeierten Happening erhoben wurde: Das Backen von Weihnachtsplätzchen, die erste Blüte der auf dem Balkon gesäten Samen, ein besonders gelungenes Kochergebnis, Gimli, wie er Rasierschaum auf dem Kopf hat und verzweifelt den Ursprung des ihm die Nase vernebelnden Duftes sucht. Am Ende eines jeden Lebensjahres bekam der Mann, von dem ich glaubte, er wäre die Lichtgestalt, die mein Dasein bis zu dessen Ende erleuchten würde, mich jedoch kurz darauf in die tiefste, meinerseits je erlebte, Dunkelheit stieß, ein aufwendig gestaltetes Fotoalbum – die Chronik von 365 Tagen puren Glückes (Das dachte ich damals zumindest).
Und heute? Als ich mich anschickte, ein geeignet Bild für den in Aussicht gestellten Fotodruck meines Katers herauszusuchen, stellte ich fest, dass das zurückliegende Jahr in meiner Sammlung von Schnappschüssen quasi nicht existent ist. Nun muss ich zu meiner Verteidigung anmerken, dass ich weder für mich alleine Plätzchen gebacken noch Blumen gepflanzt habe, aber habe ich denn wirklich darüber hinaus nichts erlebt, was es wert gewesen wäre, für die Ewigkeit festgehalten zu werden? Oder ist das eigentliche Problem nicht eher, dass ich mich so sehr darauf konzentriert habe, traurig zu sein, dass ich im Endeffekt verlernte, die kleinen schönen Augenblicke zu erkennen und genießen? Die Antwort ist: Beides trifft irgendwie zu. Ich hatte meine geliebte Kamera seit unserer Trennung nicht mehr in den Händen, konnte mich nicht ein einziges Mal überwinden, alleine die Schönheit der Natur zu bewundern und sie auf einem Speichermedium zu konservieren. Ich bringe es nicht fertig, alleine erhobenen Hauptes in die Welt hinaus zu ziehen, weil mich mit meiner Begleitung auch das Selbstbewusstsein wieder verlassen hat – dasjenige Selbstbewusstsein, welches zu finden und kultivieren mir Anti, das immerhin muss ich ihm fairerweise zugestehen, über einen gewissen Zeitraum jedenfalls, geholfen hat. Nun muss ich alles wieder neu erlernen, befinde mich diesbezüglich manchmal auf einem guten Weg, während wiederum in einigen Situationen alles unter mir zusammenbrechen möchte. Wenn ich es recht und vollumfänglich ehrlich zu mir selbst bedenke, dann bremst mich ein einziger Gedanke: Als ich noch ein wir war, konnte draußen jeder sehen, dass ich etwas wert bin – schließlich gab es einen Menschen an meiner Seite, der vorgab, mich zu lieben. Wenn ich heute alleine meinen Fuß in die Welt hinaus setze, habe ich das Gefühl, die Fremden, denen ich auf diesem Wege begegne, müssen von mir denken, dass ich nichts tauge, weil offensichtlich niemand mich begleiten will. Das ist absolut albern – keine Frage, da sind wir uns ganz gewiss einig – und dennoch kann ich mich von dieser Vorstellung nicht lossagen. Mitunter wirklich witzig, die menschliche Psyche, nicht wahr…? Und auch, dass ich dem hemmungslosen Zelebrieren meiner Traurigkeit mehr Zeit gewähre als dem Genuss von schönen Momenten ist leider zutreffend. Das beste Beispiel dafür: Erst Anfang des Jahres habe ich mir einen wirklichen Lebenstraum erfüllt – Einmal Ted Neeley live auf einer großen Musical-Bühne den Jesus darstellen sehen. Zwar ist es nicht, wie dereinst erhofft, New York geworden, aber Den Haag war ebenfalls phantastisch. Die Umstände jedoch suboptimal, musste nämlich meine Begleitung kurzfristig absagen und ich die beschwerliche Anfahrt ohne Beifahrer und Mitstauner bewerkstelligen (Es hat mich übrigens sehr viel Überwindung gekostet, alleine aufzubrechen und ich bin froh und, wenn ich das sagen darf, auch stolz, dass ich es getan habe!). Ich war die einzige Person in einem ausverkauften Theater, die einen freien Sitzplatz neben sich hatte und die während der Wartezeit statt sich mit jemandem zu unterhalten ein Buch las. Ted Neeley war großartig, brachte Gänsehaut und Tränen – doch drei Mal dürft Ihr raten, an was ich mich primär erinnere, wenn ich heute an diesen, in vielerlei Hinsicht aufregenden, Tag zurückdenke. Ja, eine rhetorische Frage… Und auch Gimli macht noch heute die gleichen lustigen Dinge wie früher: Sucht sich die skurrilsten Schlafplätze, klaut mir in unachtsamen Momenten meinerseits die Margarine vom Brötchen und liebt meine Zahnpaste. Warum es mir im vergangenen Jahr keine Fotografien mehr wert war, möchten die Götter wissen – Ich jedenfalls weiß es nicht. Und deshalb habe ich nun beschlossen, dass es an der Zeit ist, für niemand geringeren als mich selbst eine Chronik des Glückes anzufertigen, Erinnerungen zu sammeln und schöne Momente festzuhalten, damit sie niemals Gefahr laufen, sich von Trauer und Schmerz vernebeln zu lassen. Weil jeder Tag zählt!
★ Enlightenment to go ★
Es bedarf keines anderen Menschen um sich selbst zu definieren. Und auch ist ein Mensch, der alleine spazieren geht, Reisen macht, sein Leben genießt, nicht weniger Wert als all jene, denen das große Glück zuteilwurde, den Partner fürs Leben gefunden zu haben. Auch hier gilt: Ein gerader Rücken und erhobener Kopf bieten all jenen, die es wirklich nicht gut mit dir meinen, weniger Angriffsfläche als eine geduckte Hab-Acht-Stellung. Geht raus, genießt Euer Leben, auch dann, wenn es hier und da bedeutet, dass Ihr Euch alleine auf Entdeckungstour begebt. Und scheut Euch nicht, Erinnerungen zu sammeln. Das Schnappschuss-Portfolio einer weltreisenden Bilderbuchfamilie ist keinesfalls bedeutsamer als Eure Glücksmomente, selbst dann nicht, wenn Ihr Euch Euern formschönen Sonnenbrand nicht vor einer Pyramide, sondern auf dem heimischen Balkon zugezogen habt. Make every day count!
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Ihr Lieben, die Ihr Euch die Mühe gemacht habt, all jenes hier bis zum letzten Worte zu lesen: Nun mag es am Ende nicht der typische Blogbeitrag geworden sein, der seinem Leser einen besonderen Mehrwert verspricht oder wenigstens über kurze Zeit erfreuliche Zerstreuung beschert. Doch müssen sie manchmal einfach raus, diese Gedanken und Fragen, von deren Existenz man gestern vielleicht noch nicht einmal etwas spürte. Und wer weiß, vielleicht geht es ja dem einen oder anderen von Euch genauso wie mir? Ist Euch auch kürzlich erst bewusst geworden, dass Ihr die Gesellschaft Eures Haustieres als viel zu verständlich hinnehmt? Oder ärgert Ihr Euch manchmal auch über Euch selbst, weil Ihr Euch an Makeln aufhaltet, die außer Euch selbst im Grunde niemand beklagt? Oder fühlt Ihr Euch alleine gehemmt wenn es darum geht Dinge zu tun, die man in der Regel in Begleitung macht? So oder so würde ich mich sehr über Kommentare freuen!
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